Witten. Das Drehteam von „Land und Lecker“ war erstmals in Witten zu Gast. Dunja Berendsen vom Naturhof servierte Regionales – aber das ganz exotisch.
Seit über zehn Jahren ist das Team der WDR-Sendung „Land und Lecker“ kreuz und quer in NRW unterwegs. Jetzt war die Sendung zum ersten Mal in Witten zu Gast. Auf dem Naturhof in Durchholz wurde im Juli gedreht. „Das war eine ganz tolle Erfahrung“, schwärmt Dunja Berendsen, die den Hof betreibt. Sie fiebert der Ausstrahlung „ihrer“ Folge am 12. Oktober entgegen. „Wir freuen uns, dass wir vorstellen können, was wir hier machen. Denn das ist unsere Herzensangelegenheit.“
Das Konzept der Sendung hat sich bewährt: Die Teilnehmer – sechs Menschen vom Land – müssen sich gegenseitig zum Land-Menü einladen. Dabei werden eigene und regionale Produkte verarbeitet. Am Ende geht es auch um die Ehre: Wer kocht das leckerste Landmenü? Wochenlang begleitet das WDR-Team dafür die Landleute, filmt den bäuerlichen Alltag und die Vorbereitungen aufs festliche Menü.
„Wir wollten zeigen, wie schön es hier in Witten ist“
Millionen Menschen haben die Sendung seit dem Start der Staffeln im Jahr 2009 gesehen. Allerdings gehörte Dunja Berendsen nicht dazu. Das hat einen ganz einfachen Grund: „Wir haben gar keinen Fernseher“, sagt die 49-Jährige Schäferin, die eine Herde mit 130 Tieren versorgt. Deshalb kam die Anfrage vom WDR überraschend. Die Wittenerin nahm sie dennoch gleich gerne an. „Wir wollten zeigen, wie schön es hier ist.“
Deshalb hat sie ihre Gäste auch mit an die Ruhr genommen, dorthin, wo ein Teil ihrer Schafe in der Nähe der Firma Lohmann weidet. „Wir sind dann rüber bis fast zur Burgruine gegangen“, erzählt die Schäferin. Vielleicht sei die in der Sendung sogar zu sehen. „Die haben auch mit einer Drohne gefilmt.“
Mehrere Tage war das Dreh-Team – bis zu acht Leute – auf dem Hof zu Gast. „Eine ganz nette Truppe, es war eine tolle Atmosphäre“, so die Wittenerin. Es sei toll gewesen, mal einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können. „Lustig war, dass man alles viermal machen muss, bis es endlich gefilmt ist“, ergänzt Tochter Marla, die auch mitmachen durfte: Beim Hofrundgang zeigt die Elfjährige den Gästen den Umgang mit Spinnrad und Handspindel.
„Die haben alles ratzeputz aufgegessen“
Und weil man alles so oft machen muss, bis es im Kasten ist, dauerte auch das Kochen dreimal so lange wie eigentlich geplant. Viel darf Dunja Berendsen davon noch nicht verraten. Aber klar ist: Es gibt natürlich Lammfleisch, aber ganz raffiniert zubereitet. Und es hat offenbar geschmeckt. „Die haben alles ratzeputz aufgegessen.“
Der Naturhof war der zweite Drehort der aktuellen Staffel, vorher ging es an einen Hühnerhof am Bergischen. In der kommenden Woche laufen die Dreharbeiten weiter. „Im Münsterland diesmal – mehr weiß ich noch nicht“, so die Schäferin. Das sei wirklich spannend. „Bis wir dran sind dürfen wir den anderen nichts über unseren Hof verraten.“ Zum Glück seien alle in ihrer Gruppe echt nett, versichert die Wittenerin. Schnell hätten sich daher genügend andere Themen gefunden.
Nun ist sie gespannt, was auf den anderen Höfen noch auf sie wartet. Und natürlich darauf, wie der WDR das viele Material für die 45-minütige Sendung zurechtschneidet. Die soll dann mit allen Beteiligten vom Naturhof gemeinsam geschaut werden. Ohne Fernseher? „Da bauen wir dann einen Beamer mit einer großen Leinwand im Stall auf.“