Musik verbindet. Dieses Motto gilt nun auch in den Wittener Ruhrwiesen. Auf einem Baumstumpf treffen sich Leute zum Musizieren.
Ein Baumstumpf mitten in den Ruhrwiesen an der Uferstraße. Das ist das „Integrative Ukulele Café“ - kein wirkliches Café, sondern ein Treffpunkt an der frischen Luft, an dem die Menschen unterschiedlichster Herkunft gemeinsam Musik machen können. Kaffee und Kuchen werden hier aber nicht serviert. Initiator dieses Projekts ist der Wittener Helmut Heemann. „Es sind alle Leute willkommen, die Spaß am Singen haben und gerne Ukulele spielen“, sagt Heemann.
Entstanden sei das Ganze aus einem Flüchtlingsprojekt, das zuvor im Café Leye an der Bahnhofstraße stattfand. Aufgrund der Corona-Situation war das aber nicht mehr möglich, sodass sich Heemann eine Alternative überlegte. Unter freiem Himmel auf den Ruhrwiesen können auch die Abstände eingehalten werden. Sollte es mal regnen, kann das Bluebeach als Ausweichort genutzt werden.
Sprachbarrieren sind beim Musizieren in Witten kein Problem
Für den Wittener ist Integration eine Herzensangelegenheit. Schon seit 2014 leitet er ein Flüchtlingsprojekt im Kanusport, das mittlerweile vom Landessportbund gefördert wird.
Heemann hofft, dass auch das „Integrative Ukulele Café“ eine ähnliche Entwicklung nimmt und sich erfolgreich etabliert. Vorbild ist ein Ukulele-Café in Dortmund, das sehr gut läuft. Noch kämen die Leute in Witten aber zu unregelmäßig. Manchmal seien fünf Leute dabei, manchmal säße er aber auch alleine dort. Insgesamt 14 Anmeldungen hat Heemann bis jetzt entgegennehmen können. Der jüngste Teilnehmer ist acht Jahre, der älteste 60 Jahre alt.
Heemann: „Wir haben Spaß am Singen, machen aber auch konzentrierten Musikunterricht“
Auch die Nationen sind bunt vertreten – sowohl Syrer, Kurden als auch Araber finden mittwochs um 18 Uhr den Weg zum Ukulele Café. Die Sprachbarrieren seien kein Problem - Musik und Sport könne man auch auf anderen Wegen beibringen, sagt Heemann.
Zudem ist es ihm wichtig, die Personen einzeln zu fördern. Anfangs hat er alle Interessierten zugelassen – auch diejenigen, die noch keine Erfahrungen im Ukulelespielen hatten. Das lief allerdings zu schleppend. Unerfahrene und dennoch interessierte Teilnehmer bekommen aber die Unterstützung Heemanns, um das Instrument zu lernen. „Wir haben Spaß am Singen, machen aber auch konzentrierten Musikunterricht.“
Auch gemeinsame Kanufahrten sollen irgendwann möglich sein
Für den Kanulehrer ist nicht nur das Musizieren wichtig. So bietet er den Teilnehmern des Cafés „als weiteres Bonbon“ auch Kanufahrten an. Derzeit sei das aber nicht möglich, da keine zehn Leute ins Boot dürften. Doch irgendwie sitzen die Teilnehmer des Ukuleles Cafés ja auch am Baumstumpf in den Ruhrwiesen in einem Boot. Die Integration kann in jedem Fall auch dort gelingen.