Witten. Im Wahlprogramm 2020 der Wittener Grünen stecken viele gute Ideen. Doch ohne eigenen Bürgermeisterkandidaten verpasst die Partei eine Chance.
25,6 Prozent und damit stärkste Partei in Witten: Bei der Europawahl im Mai 2019 fuhren die Grünen in Witten ein Spitzenergebnis ein. Da hörte man auch Aussagen, wie: Es wird Zeit, über einen grünen Bürgermeisterkandidaten nachzudenken. Richtig. Wenn nicht jetzt, wann dann? Warum, fragt man sich, nutzen die Wittener Grünen nicht das bundesweite Hoch der Partei? Wenn der Erfolg da ist, sollte man ihn auch umsetzen. Das ist man seinen Wählern doch schuldig.
Stattdessen tritt die Partei trotz Rückenwind auf die Bremse, verzichtet auf einen eigenen Kandidaten und möchte sich gern neutral verhalten. Es gibt in den nächsten Wochen kein markantes Gesicht, das dieses Wahlprogramm, in dem so viele gute Ideen und Arbeit stecken, öffentlichkeitswirksam hinausposaunt. Man kann gespannt sein, ob die Grünen ihre Chance nicht verspielen. Menschen machen ihre Sympathie (und ihr Kreuzchen) gern an Gesichtern fest und nicht an Inhalten.