Witten. Lange Zeit schien die Krätze in Deutschland nicht mehr aufzutreten. Jetzt meldet die AOK einen jährlich steigenden Anstieg von Fällen.
Laut AOK sind die Krätze wieder auf dem Vormarsch. Im vergangenen Jahr wurden in Westfalen-Lippe insgesamt über 43.800 Fälle verzeichnet - 400 Fälle mehr als im Vorjahr. 2017 lag die Zahl der Krätze-Fälle noch bei rund 31.500, in 2016 sogar nur bei 18.200, so die Krankenkasse.
Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten, so genannte Krätzmilben, ausgelöst wird. Lange Zeit schien diese Erkrankung vergessen zu sein. Typische Symptome sind starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät. Die Symptome entstehen vor allem durch eine Hautentzündung. Denn wenn Krätzmilben die Haut besiedeln, wird die Haut geschädigt. Dadurch reagiert das Immunsystem und es kommt zu entzündlichen Prozessen mit den typischen Hautveränderungen.
Krätze kann auch über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche übertragen werden
Die Übertragung einer einzigen Milbe reicht schon aus, um Krätze zu verursachen. Daher kann eine Ansteckung mit Krätze jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun, heißt es von der AOK. Direkt von Mensch zu Mensch ist die gewöhnliche Krätze nur dann ansteckend, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten besteht. Eine Krätze kann auch über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche übertragen werden. So kann es auch in Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen oder in Alten- und Pflegeheimen zur Ansteckung kommen.
Um Krätze schnell wieder los zu werden, ist im Erkrankungsfall eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls auch mit Tabletten notwendig. Diese zielen vor allem darauf ab, die Milben mitsamt Larve und Eiern abzutöten.