Witten. Die Stadt Witten sollte sich mehr für Haus Hohenstein interessieren. Sie kann das Treiben ringsum nicht dulden, wenn es der Gastronomie schadet.

Der Hohenstein zählt zu den attraktivsten Naherholungsgebieten, nicht nur in Witten, sondern im ganzen Ruhrgebiet. Natürlich kann man nicht von allen Eltern erwarten, dass sie für ein Eis ihrer Kinder oder einen Kaffee immer extra das nahe gelegene Haus Hohenstein aufsuchen. Das kann sich auch nicht jeder leisten. Trotzdem ist es nicht hinnehmbar, wie sich die fliegenden Händlern mittlerweile auf dem Parkplatz ausgebreitet haben, Kirmesmeile inklusive.

Wer den Autor jetzt für familienfeindlich hält, irrt. Er gönnt allen Kindern ihren Spaß und sämtlichen Schaustellern jeden Cent, gerade in und nach der Corona-Krise. Deshalb: Wenn der Rummel eine Ausnahme wegen Corona bleibt, kann man ihn an dieser Stelle vorübergehend dulden. Ansonsten sind Karussells, Eis- und Imbisswagen an dieser Stelle einfach zu viel des Guten. Es gibt Plätze, die der Natur und den Spaziergängern überlassen bleiben müssen. Halligalli gehört woandershin.

Es wäre ein Jammer, würde der Biergarten in Witten dauerhaft schließen

Die Stadt sollte stärker am Wohl und Wehe von Haus Hohenstein interessiert sein. Sie darf sich noch heute glücklich schätzen, dass sich mit Ajit Grewal vor elf Jahren ein Investor mit Herzblut aus Witten fand, der die schwierige Immobilie in Traumlage aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst hat. Es wäre ein Jammer, wenn der Biergarten wie angekündigt nun schließen würde. Stadt und Betreiber sollten sich schnellstens an einen Tisch setzen. Die Stadt muss sich um ihre einst gute Stube kümmern, auch wenn sie längst in anderen Händen ist.