Witten. Der Wittener Circus Antoni kämpft bereits seit Wochen um seine Existenz. Auch das Futter für die Tiere wird knapp. Die Familie bittet um Spenden.
Der Circus Antoni wurde von der Corona-Krise hart getroffen. Seit Wochen finden keine Vorstellungen mehr statt. Alle Städte haben dem Circus aus Witten abgesagt. Nun wird ihnen auch noch die schlechte Ernte der Landwirte zum Verhängnis.
"Langsam aber sicher geht uns das Heu aus", sagt Ramona Tränkler, die den Circus gemeinsam mit ihrer Familie betreibt. Bereits in den vergangenen zwei Jahren hätten sich die warmen Temperaturen und der fehlende Regen bemerkbar gemacht. "Die Scheunen der Landwirte sind so gut wie leer", sagt die 56-Jährige.
Wittener Circus Antoni benötigt dringend Heu
Normalerweise fährt die Familie auf der Suche nach Heu von Bauernhof zu Bauernhof. Aufgrund der aktuellen Lage ist das aber derzeit nicht möglich. Denn auch die Landwirte würden so gut es geht auf Kontakte verzichten. Doch die Lamas, Ziegen, Ponys und Pferde, die gemeinsam mit der Familie Tränkler auf einem ehemaligen Privatparkplatz in Witten leben, sind auf das Heu angewiesen.
Zwar gebe es noch genügend Kraftfutter, allerdings sei Heu die Basis der Pferdefütterung. "Wir möchten nicht warten, bis unserer Vorräte aufgebraucht sind", sagt Ramona Tränkler. Daher bittet sie Landwirte, die Futter zu erschwinglichen Preise abzugeben haben, sich bei der Familie unter 0170 2477362 zu melden.
Wittener können Futter in die Spendenbox legen
Im April hat die Familie das Corona-Hilfspaket von 9.000 Euro für drei Monate erhalten. Das würde allerdings nicht reichen, um die 45 Tiere langfristig versorgen zu können. "Ein Monat ist schon rum", sagt Ramona Tränkler. Sie hält es für sehr unwahrscheinlich, dass in zwei Monaten alles wieder normal läuft. "Bisher wissen wir noch nicht, wie es weitergeht." Alle Städte hätten die Gastauftritt des Circus abgesagt. Neue Termine gibt es bislang noch nicht.
Das Circus-Team hat daher bereits vor einigen Wochen an seinem Zaun an der Brückstraße eine Spendenbox aufgestellt. Wer helfen möchte, die 45 Tiere zu versorgen, kann hartes Brot, Obst, Gemüse oder Hundefutter in die Box legen. Einige Menschen hätten bereits Futter gespendet, allerdings wird Heu derzeit am dringendsten benötigt. "Das haben leider die wenigsten zuhause rumliegen", sagt Ramona Tränkler.
Die 56-Jährige hofft, dass der Circus auch diese schwere Zeit übersteht. "Das Zirkusleben ist zwar nicht immer leicht", sagt sie, "aber es ist immer schön."
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