Witten. In der Corona-Krise sollten Wohnungskonzerne auf Dividenden verzichten, fordert der Mieterverein Witten. Überschuss soll Mieten stabilisieren.

Der Mieterverein Witten hat gemeinsam mit anderen Interessenvertretern die fünf größten börsennotierten Wohnungsunternehmen aufgefordert, sich stärker an den Kosten der Corona-Krise zu beteiligen. In einem offenen Brief werden die Vorstände von u.a. Vonovia, Deutsche Wohnen und LEG Immobilien dazu aufgefordert, in diesem Jahr auf die Ausschüttung von Dividenden zu verzichten.

Die begrüßenswerten Zusagen einiger Unternehmen, auf Kündigungen und Mieterhöhungen zu verzichten oder Fonds für die Unterstützung von zahlungsunfähigen Mietern zu schaffen, seien nicht ausreichend, heißt es in einem Schreiben des Mietervereins. Angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Dimension der Krise sei es unerträglich, dass die Konzerne zwischen 30 und 40 Prozent ihrer Mieteinnahme für die Dividendenausschüttung abschöpfen würden.

Überschüsse der Wohnungskonzerne sollen nach Ansicht des Mietervereins in die Stabilisierung der Mieten fließen

Alle Ressourcen, die über die Deckung der laufenden Kosten hinausgehen, müssten nach Ansicht der Interessenvertreter zur "Stabilisierung und Senkung der Mieten" eingesetzt werden. Kurz zuvor hatte bereits das NRW-Bündnis für das Recht auf Wohnung und Stadt - ebenfalls unter Beteiligung des Wittener Mietervereins - angesichts der Corona-Krise einen Mietendeckel für NRW gefordert.

Nach Ansicht des Mietervereins sollten Wohnungskonzerne aktuell keine Mieterhöhungen, Kündigungen, Nebenkostennachforderungen und Zahlungserinnerungen mehr vornehmen und schon vor Gericht angelaufene Klagen zurückziehen. Hohe Mieten sollten auf die ortsüblichen Vergleichsmieten abgesenkt werden. Mieter in Zahlungsschwierigkeiten sollten die Mieten gestundet werden, so der Verein.

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