Witten. Heimische Gemüse- und Sonderkulturbetriebe müssen auf Erntehelfer verzichten. Ausländische Saisonarbeitskräfte dürfen nicht einreisen.

Das Einreiseverbot für ausländische Saisonkräfte stellt alle heimischen Gemüse- und Sonderkulturbetriebe vor riesige Herausforderungen. Durch die Entscheidung des Bundesinnenministers, die Einreise von ausländischen Saisonarbeitskräften aus Drittstaaten ab Mittwoch (25.3.) vollständig zu verbieten, fehlen die Arbeitskräfte auf den Höfen.

„Diese Nichtplanbarkeit ist für die Höfe ein enormes Problem“, erklärt Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen. „Nach den Bestrebungen Saisonarbeitskräfte mit Sondergenehmigung ins Land zu lassen, sind die Grenzen jetzt doch kurzfristig wieder dicht“, sagt er.

Obwohl die heimischen Erdbeer- und Gemüsebetriebe sich sehr über das Angebot vieler Menschen freuen würden, die durch die fehlenden Saisonarbeitskräfte entstandenen Lücken schließen zu wollen, würden die ausbleibenden osteuropäischen Arbeitskräfte massiv fehlen. „Der Ausfall erfahrener und eingearbeiteter Kräfte in so großer Zahl lässt sich nicht ohne Weiteres folgenlos ausgleichen“, unterstreicht der Vorsitzende. Viele osteuropäische Arbeitskräfte kämen seit Jahren auf „ihre“ Höfe: „Sie kennen die Arbeitsabläufe, arbeiten Vollzeit und stehen in der gesamten Saison zur Verfügung“, erläutert Kalthaus.

Würden wenige Vollzeitarbeitskräfte durch viele einheimische Teilzeitkräfte auf den Höfen ersetzt, sei das zudem aus Gründen des Infektionsschutzes äußerst problematisch. Auch für die osteuropäischen Saisonarbeitskräfte und ihre Familien, die auf das Geld angewiesen seien, bedeute es erhebliche finanzielle Einbrüche. Der Vorsitzende: Die Betriebe würden alles unternehmen, um sich auf die aktuellen Gegebenheiten einzustellen. „Sie setzen alles daran, trotz der großen Herausforderungen die Ernte auf den Feldern weiterhin irgendwie sicherzustellen.“

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