Witten. Wein-Fan Uwe Nows baut die Wurstküche der alten Metzgerei in Witten-Herbede zum Verkostungsraum aus. Für den Räucherofen hat er besondere Pläne.
Rot-Weiß-Lecker: Der Wein, den der Wittener Uwe Nows mit seinem Freund und Nachbarn Frank Drees auf den Markt gebracht hat, hat mit seinem guten Abschneiden beim „Rewirpower“-Test für Aufsehen gesorgt. Bald werden alle Wein-Fans nicht nur kaufen, sondern auch verkosten können. Denn Uwe Nows will im Sommer eine Probier-Stube in Herbede eröffnen – in stilechtem Ambiente.
Denn der Verkostungsraum wird in der ehemaligen Wurstküche der Metzgerei Lange entstehen. Dort, Im Haus an der Meesmannstraße 64, wurden bis vor etwa 25 Jahren Schinken gekocht und Mettenden geräuchert. Nach der Schließung verkam der etwa 50 m² große Raum auf der Rückseite des Gebäudes zur Abstellkammer – zu einer wenig ansehnlichen noch dazu.
Wittener: „Hier können wir endlich die Verkostungen machen“
Doch als Uwe Nows die Wurstküche im letzten Jahr entdeckte, war ihm gleich klar: „Hier können wir endlich die Verkostungen machen.“ Gedacht, getan. Nows kaufte das Haus und hat seitdem jede freie Minute auf der Baustelle verbracht, um das alte Gemäuer nach seinen Vorstellungen auf Vordermann zu bringen. Einige Mauern sind schon abgerissen, die alten weißen Fliesen bereits von den Wänden gehauen, das schöne, alte Ziegelwerk freigelegt.
„Unser Wein hat ja immer schon eine Verbindung zum Revier und zur Industriekultur, das soll sich in dem Raum widerspiegeln“, erklärt Nows das Konzept. Prägende Teile der alten Küche sollen daher erhalten bleiben, aber in neuem Look erstrahlen. In die Kühlkammer will Nows ein Badezimmer einbauen, der Räucherofen soll zum edel beleuchteten Weinschrank werden. „Wir bauen noch ein Fenster in die Wand, so dass das Licht von innen dezent in den Raum leuchten kann“, schwärmt der Wittener Versicherungskaufmann.
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Der 53-Jährige will den Raum nicht nur als Weinlager und Verkostungs-Stube nutzen, sondern auch als Probierküche für seinen Grillclub. Mit sechs Freunden hat sich Nows dem Barbeque auf Feinschmecker-Niveau verschrieben. Bislang brutzeln die Leckerschmecker sich und ihren Freunden die ausgefallenen Menüs reihum. Finden die Treffen nun bald alle in Herbede statt? „Nein, ich verstehe das hier eher als Ideenschmiede für uns. Und das wird auch nichts Öffentliches.“
„Wir werden hier aber keine Kneipe aufmachen“
Noch fehlen die neuen Fenster, die Tür nach draußen, der Betonboden. Doch bis Ende Juni soll der Umbau abgeschlossen sein – wobei das der Stand vor der Corona-Krise war. Ab dann sollen in der Wurstküche, die dann „Meatery and Winery“ heißen soll, regelmäßig Verkostungen stattfinden. Bis zu zehn Personen werden am großen, vier Meter langen Holztisch Platz finden. „Aber damit keine falschen Vorstellungen aufkommen: Wir werden hier keine Kneipe aufmachen“, betont Nows. Gedacht sei vielmehr an einen privaten Clubraum, in dem Veranstaltungen auf Anfrage stattfinden können.
Denn trotz aller Mühen: Hauptberuflich will der Versicherungskaufmann nicht ins Weingeschäft einsteigen. „Nein, das soll ein schönes Hobby bleiben.“ Und daher braucht er auch die Konkurrenz vom Weinladen auf der anderen Straßenseite nicht zu fürchten. „Im Gegenteil: Mit den Kutschers haben wir ein tolles, freundschaftliches Verhältnis.“ Was Andrea Kutscher gerne bestätigt. „Und vielleicht machen wir ja bald mal was zusammen.“
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