Witten. Eingeschränkte Besuchszeiten und -verbote: Hier lesen Sie, wie Wittens Heime und Kliniken Patienten, Bewohner und Personal vor Corona schützen.

Eingeschränkte Besuchszeiten, aber auch Besuchsverbote: Wittener Seniorenheime und die beiden Wittener Krankenhäuser wollen ihre Patienten, Bewohner und Mitarbeiter vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Für das Lutherhaus in Bommern gilt bereits seit Donnerstag (12.3.) eine eingeschränkte Besuchszeit.

Am Wochenende ist das Lutherhaus für Besucher nicht geöffnet. In der Woche gibt es eine feste Besuchszeit von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Allerdings darf täglich ein Altenheimbewohner nur Besuch von einer Person erhalten. Die Gäste müssen sich in eine Liste eintragen.

André Löckelt, Geschäftsführer des St. Josefshauses in Herbede, hat am Freitag (13.3.) sein Seniorenheim quasi unter Quarantäne gestellt. „Wir müssen unsere Mitarbeiter und unsere 80 Bewohner schützen.“ Postboten, Lieferanten und andere haben ab sofort keinen Zugang mehr zur Einrichtung. Auch Angehörige sollen keine Besuche mehr machen. „Sollte dies doch notwendig sein, wird der Angehörige zum Zimmer des Bewohners geleitet“, so Löckelt. Mitarbeiter seines ambulanten Dienstes müssten bei den Patientenbesuchen Atemmasken und Handschuhe tragen.

Kulturprogramm für die Wittener Feierabendhäuser ist bis Ende April gestrichen

Andreas Vincke leitet die Feierabendhäuser an der Pferdebachstraße in Witten. Dort wurde das Café geschlossen und allle Kulturveranstaltungen bis Ende April abgesagt.
Andreas Vincke leitet die Feierabendhäuser an der Pferdebachstraße in Witten. Dort wurde das Café geschlossen und allle Kulturveranstaltungen bis Ende April abgesagt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Auch Angehörige von Bewohnern der beiden Häuser der Boecker Stiftung – das „Haus am Voß’schen Garten“ und das Haus „Leben im Alter“ – werden gebeten, derzeit auf Besuche zu verzichten, betont Geschäftsführer Michael Schillberg. Andreas Vincke, Einrichtungsleiter der Feierabendhäuser, bittet Angehörige und Freunde von Bewohnern, von Besuchen abzusehen, wenn sich jemand krank fühlt. Das Café des Altenzentrums hat bis auf Weiteres seinen Betrieb eingestellt. Vincke: „Wir haben auch unser Kulturprogramm bis Ende April gestrichen.“

Im Awo-Seniorenzentrum in der Egge hatte Leiterin Marie-Luise Taylor am Donnerstag (12.3.) zu einer Mitarbeiterversammlung zum Thema „Coronavirus“ eingeladen. Auch Taylor bittet Angehörige ihrer 164 Bewohner weitgehend auf Besuche zu verzichten, um keinen alten Menschen zu gefährden. „Wenn zu uns jemand mit einem Infekt kommt, werden wir ihn höflich bitten, das Haus zu verlassen.“ Das Café des Seniorenzentrums sei auch nur noch für Bewohner geöffnet.

Auch Grüne Damen dürfen im EvK Witten keine Patienten mehr besuchen

Schon am Mittwoch (11.3.) hatte das Marien-Hospital auf seine neuen Besuchszeiten hingewiesen. Um das Risiko zu verringern, dass das Coronavirus durch Besucher weiterverbreitet wird, dürfen Krankenbesuche nur noch in der Zeit von 16 bis 18 Uhr gemacht werden. Jeder Patient darf täglich nur einen Besucher empfangen. Auch Patienten im Evangelischen Krankenhaus (EvK) dürfen jetzt täglich nur von einem Menschen besucht werden. „Wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber unseren Patienten, aber auch gegenüber unseren Mitarbeitenden sehr ernst“, erklärte Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter.

Die Besuchszeiten im EvK werden bislang aber noch nicht eingeschränkt. Bitter: „Der Besuchsdienst der ehrenamtlich tätigen Grünen Damen und Herren, die von Zimmer zu Zimmer gehen, um bettlägerige Patienten aufzusuchen, wird bis auf Weiteres ausgesetzt.“ Dies gelte auch für den Vortrag der Reihe „Medizin konkret“ am Mittwoch (18.3.) und das Pflegekurs-Angebot für Angehörige.

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