Witten. Die Ehrung von Wittens besten Sportlern des Jahres 2019 präsentiert einmal mehr die ganze Bandbreite des Angebots in der Ruhrstadt.
Für manch einen - darunter der zehnfache Deutsche Meister im Ringen, Adam Juretzko (KSV Witten 07), gehört es inzwischen gewissermaßen schon zum guten Ton, sich bei der Sportlerehrung des Wittener Stadtsportverbandes seine Urkunde und sein Ehrenzeichen abzuholen. Doch bei der Auszeichnung der besten Aktiven des Jahres 2019 am Freitagabend im Foyer des Stadtwerkehauses waren einige zum ersten Mal dabei.
Insgesamt 15 Sportarten fanden sich auf der Liste der Geehrten wieder - manche gemeinhin nicht allzu geläufige Disziplin verlangte nach ein paar erklärenden Worten. Moderator Philip Raillon, der wie schon im vergangenen Jahr charmant und mit Wortwitz durch das rund zweistündige Programm führte, stand etwa beim Kraftdreikampf ein wenig auf dem Schlauch. Susann Marie Gola, 17-jährige Deutsche Jugendmeisterin vom AC Goliath Mengede, schaffte am Mikrofon schnell Abhilfe. „Da geht’s um die Kniebeuge, das Kreuzheben und das Bankdrücken.“ Dass die zierlich wirkende junge Frau dabei bisweilen Lasten von gut 150 Kilogramm stemmt, beeindruckte nicht nur den Conferencier.
Stadtwerke-Geschäftsführer Schumski betont Bedeutung des Teamsgeistes im Sport
Über 100 Gäste fanden sich zur Sportlerehrung an der Westfalenstraße ein, eröffnet wurde der launige Abend von Bürgermeisterin Sonja Leidemann, ihres Zeichens auch stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportverbandes. „Dieser Tage ist es ja ganz besonders wichtig, gesund zu bleiben. Der Sport und da natürlich auch die Wittener Vereine, trägt maßgeblich dazu bei. Wir können uns nur bei den Ehrenamtlern für ihr Engagement bedanken“, so Leidemann, die einige der Ehrungen selbst übernahm, dann vorzeitig weg musste. Hausherr Andreas Schumski, Geschäftsführer der Stadtwerke, stieß ins gleiche Horn: „Der Sport fördert im besonderen Maße den Teamgeist. Witten zeigt einmal mehr, wie erfolgreich man hier in den verschiedenen Vereinen ist. Unser Unternehmen ist stolz darauf, einen Beitrag leisten zu können, das zu unterstützen.“
Für eine bessere Lautsprecheranlage hatte man vorab gesorgt, damit im weitläufigen Foyer auch jeder die Kurzinterviews mit den Sportlern gut mitbekam. Die hatten sich teils fein herausgeputzt, vor allem den Nachwuchs-Athleten merkte man die Aufregung an, ihre Anerkennung entgegennehmen zu dürfen. Titelträger bei Landes- und Deutschen Meisterschaften, auch Medaillengewinner bei Europa- oder Weltmeisterschaften waren vertreten. Allen voran wieder große Abordnungen der Ringer (KSV Witten, SU Annen), Judoka (SU Annen) und Ruderer (RC Witten).
Ringer-Routinier Dr. Erkan Kaymak schaffte Comeback nach 15 Jahren Pause
Die jungen Triathleten vom PVT Witten berichteten u. a. vom straffen Tagesablauf am Essener Sportinternat, wo schon früh morgens um 5.30 Uhr die erste Einheit zu absolvieren ist, ehe der Unterricht startet. Ringer-Routinier Dr. Erkan Kaymak (KSV Witten) plauderte munter von seinem gelungenen Comeback nach 15 Jahren Matten-Pause. „In zwei Wochen will ich meinen Landesmeister-Titel verteidigen“, so der Familienvater, der während seiner Auszeit promovierte, dann wegen seines Sohnes wieder den Weg zurück zum Sport fand.
Auf ein ausuferndes Rahmenprogramm hatten die Veranstalter verzichtet. Für die einzige Auflockerung sorgte eine eindrucksvolle Vorführung der Abteilung „Ad Arma“ von der TG Witten, die brachial wirkenden Schwertkampf nach Kreuzritter-Manier (in rund 40 kg schweren Rüstungen) präsentierte. „Wir trainieren montags und mittwochs in der kleinen Jahnhalle. Wer mag, kann gerne mal vorbeischauen und mitmachen“, warb TG-Sprecher Jörg Humke für seine 31-köpfige Abteilung.
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Auszeichnung für leidenschaftlichen SUA-Ehrenamtler Heinz-Günter Waschkuhn
Ehe es für die Ehrungsgäste ans leichte, sportliche Buffet (u. a. mit kleinen Vollkornbrötchen, Kürbiscremesuppe und Wassereis) ging, verteilte Andreas Schumski noch symbolische Schecks in Höhe von 500 bis 1000 Euro für die Individualförderung einiger besonders vielversprechender Wittener Sport-Talente (darunter der Deutsche Jugendmeister in der Leichtathletik, Benny Madu von der DJK BW Annen, sowie die KSV-Ringer Noah Englich und Gregor Eigenbrodt). Und bei der kleinen Tombola griff sich „Glücksfee“ Christian Solomov (Nachwuchs-Steuermann beim Ruder-Club Witten) selbst einen der Preise: „Oh, das bin ja ich“, kommentierte er den Namenszug auf dem Zettel, den er aus der Losbox fingerte.
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Eine Auszeichnung gab’s zudem auch für Ehrenamtler Heinz-Günter Waschkuhn, Abteilungsleiter der Oberliga-Ringer von der Sport-Union Annen. 35 Jahre schon ist er mit Herzblut für seinen Club aktiv - am Freitag feierte er seinen 68. Geburtstag, dafür gab’s ein Ständchen aus dem Publikum.