Witten. Wittens Spielplätze, wie auf dem Hohenstein, können derzeit nicht saniert werden. Eine wichtige Stelle ist vakant. CDU fordert schnelles Handeln.

Sämtliche Pläne rund um die Spielplätze in Witten liegen derzeit auf Eis. Das prangert die schulpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Regina Fiedler, an. Denn nicht nur im Jugendamt herrscht Personalnot, sondern auch im Grünflächenamt. Dort ist derzeit genau die Stelle unbesetzt, die für die Planung der Spielflächen der Stadt zuständig ist.

Der dortige Mitarbeiter habe in einen anderen Bereich der Verwaltung gewechselt, seine Nachfolgerin sei dann Ende letzten Jahres erkrankt. Und sie werde auch längerfristig ausfallen, so CDU-Ratsfrau Fiedler. „Deshalb gibt es dort jetzt schon einen enormen Rückstau“, sagt die 62-jährige.

Stadt Witten fehlt zur Planung und Umsetzung die Mitarbeiter

Ohne einen Experten im Bereich der Spielflächenplanung fehlt die Grundlage, um weitere Spielplätze im Stadtgebiet zu sanieren oder umzugestalten. Prominentestes Opfer des Personalengpasses könnte der Spielplatz auf dem Hohenstein werden. Anfang Februar hatte der Rat beschlossen, den beliebten Treffpunkt für Familien umzubauen und barrierearm zu gestalten. Rund 500.000 Euro sollen die geplanten Maßnahmen kosten. Die Fördermittel hat die Stadt bereits bei der Bezirksregierung beantragt.

Die Spielgeräte auf dem Hohenstein sind in die Jahre gekommen. Der Spielplatz soll eigentlich barrierearm umgestaltet werden.
Die Spielgeräte auf dem Hohenstein sind in die Jahre gekommen. Der Spielplatz soll eigentlich barrierearm umgestaltet werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Es gibt Gelder, die zur Verfügung stehen, aber die müssen wir auch abrufen“, ärgert sich Fiedler. Die Situation sei sehr frustrierend: „Wir können trotz Ratsbeschluss nicht ausführen, weil es keine Planer gibt.“

Erschwerend kommt hinzu: Auch in anderen Bereichen des Grünflächenamtes würden Mitarbeiter fehlen, wie die Christdemokratin berichtet. „Aktuell können die Angestellten nur die Instandhaltung der Flächen garantieren, nicht mehr.“ Zusätzliche Umbaumaßnahmen könnten also gar nicht umgesetzt werden. „Im Notfall kann man natürlich Aufträge an Fremdfirmen geben. Aber was bleibt, ist die fehlende Planung“, ärgert sich Fiedler.

Auch kleinere Spielflächen vom Sanierungsstau betroffen

Auch kleinere Spielflächen in den Ortsteilen sind vom Sanierungsstau betroffen. So konnte die Vormholzer Grundschule zwar im letzten Herbst ihr neues Außengelände einweihen. Doch auf das „Grüne Klassenzimmer“, das auf einer Seite der Wiese entstehen soll, wartet Schulleiterin Alexandra Schüler weiterhin. „Gerade in Wohngebieten sind Spielplätze doch auch wichtige Treffpunkte, ein sozialer Raum“, betont Ratsfrau Fiedler, selbst vierfache Mutter und Großmutter.

150.000 Euro im Jahr für Spielplätze und Co

2012 hat die Stadt ein neues Spielflächenkonzept an den Start gebracht. Seitdem sind rund 15 sogenannte Mittelpunktflächen entstanden. Das sind Spielflächen, die meist im Zentrum eines Stadtteils oder Wohngebiets liegen und für viele Kinder gut erreichbar sind. Schon lange steht der Spielplatz auf dem Hohenstein auf der Liste der sanierungsbedürftigen Orte.

Im Jahr stehen der Stadt 150.000 Euro für Spielplätze, Schulhöfe und städtische Kitas zur Verfügung. Mit dem Geld werden nicht nur neue Plätze und Geräte gebaut, sondern auch alte Rutschen und Schaukeln in Schuss gehalten.

Die CDU-Fraktion fordert daher in einem Antrag Bürgermeisterin Sonja Leidemann dazu auf, möglichst bald eine zusätzliche Stelle im Bereich der Spielflächenplanung zu schaffen. „Wir müssen dringend eine Lösung finden und Handlungsfähigkeit wiederherstellen“, sagt Fiedler. Der Spielraum dazu ist vorhanden. Ende November hat der Rat beschlossen, noch in diesem Jahr insgesamt 58 neue Stellen in der Stadtverwaltung zu schaffen. Diskutiert wird der CDU-Antrag erstmals im kommenden Jugendhilfe- und Schulausschuss am 2. März.

In den letzten Jahren waren im Rahmen des Spielflächenkonzepts der Stadt nach und nach viele Plätze umgestaltet worden. 2017 wurde etwa die neue Anlage am Voß’schen Garten eingeweiht. Im Juni 2018 folgte der Spielplatz am Haus der Jugend, drei Monate später wurde der neu gestaltete Spielplatz Unterkrone in Heven-Ost freigegeben. Ab Januar 2019 konnten Kinder auf den sanierten Flächen am Steinhügel und an der unteren Billerbeckstraße toben. Der Platz an der Andreas-Blesken-Straße in Bommern ist seit vergangenem Sommer bespielbar. Der Hohenstein sollte nun das nächste große Projekt werden.