Karneval in Witten: Die besten Bilder aus den Gemeindesälen
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Witten. Hoch her ging es am Samstagabend (22.2.) in zwei Wittener Gemeindesälen: St. Pius sowie Herz-Jesu und St. Franziskus ließen es krachen.
Gemeindekarneval ist doch was Schönes: Man hat’s nicht weit, sitzt im Trockenen und kennt vermutlich die meisten, die hier einen tollen Abend verbringen wollen. Dementsprechend gut gefüllt waren am Samstag (22.2.) die Gemeindehäuser von St. Pius in Rüdinghausen und Herz-Jesu in Bommern, wo auch die Narren aus St. Franziskus mitschunkelten.
St. Franziskus feiert gemeinsam mit Herz-Jesu-Gemeinde
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„Ruhrtal helau“, „Ruhrtal alaaf“und immer wieder die „Ruhrtal-Rakete“ mit Klatschen und Fußgetrappel – die Stimmung bei der Karnevalsparty von St. Franziskus Heven und Herz-Jesu Bommern ist bombastisch. Bereits zum 15. Mal feiern beide Gemeinden ihre traditionelle Kirchenprunksitzung gemeinsam. Aus organisatorischen Gründen in den letzten Jahren immer in der Kapellenstraße.
Wittener feiern als Matrose, Mönch, Mexikaner oder Mainzelmännchen
Rund 80 Gäste strömen nach der Karnevalsmesse ins Gemeindehaus. Sie kommen als Matrose, Schmetterling, Mönch, Nonne, Mexikaner, Seppl, Tigerlilly oder Clown – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Moderator Marcus Arldt (51) heizt als Mainzelmännchen der Narrenschar so richtig ein. Dann „entert“ Pfarrer Hans-Otto Schierbaum als „Opener“ die Bütt.
Mit dem lockeren Spruch „Wir sind trinkfest und arbeitsscheu, aber doch der Kirche treu“ hat Schierbaum mit seinem trockenen Humor gleich die Lacher auf seiner Seite. Der Geistliche hat keine Mühen gescheut, seine „weltliche“ Büttenrede in richtige Verse zu kleiden: „Ein Pfarrer in der Alltagshetze ist Schnittpunkt vieler Gegensätze“. Süffisant führt er aus, dass die Hochzeitskutsche doch eigentlich der Leichenwagen für die Freiheit der Männer sei. Für den nächsten Spruch erntet er erst Stirnrunzeln, dann Gelächter. „Für eine Frau ist Schönheit wichtiger als der Geist, weil Männer besser sehen als denken.“ Mit einer Ruhrtal-Rakete wird Schierbaum aus der Bütt entlassen.
Höhepunkt des Abends in Bommern ist das legendäre Männerballett
Als lustig-bunter „Hesse-Clown“ direkt vom „Meenzer Kannevall“ importiert, ergreift dann Pfarrer Friedrich Barkey das Zepter der karnevalistischen Redner – mit authentischem Dialekt. Immer wieder fordert er per Fingerzeig einen Tusch „von der Konserve“ ein.
Höhepunkt des Abends zu später Stunde sind zweifellos die „Swinging Sisters“ und das legendäre Männerballett. Die abschließende Polonaise bringt den gesamten Saal in Bewegung. Offiziell sollte um 23 Uhr Schluss sein, doch gefeiert wird bis in den frühen Morgen. „Wir sind zwar keine eingefleischten Narren, aber hier in der Gemeinde ist Karneval immer total lustig. Und deshalb sind wir hier“, sagen die Besucher Ronja Nickel (25) und Sven Ludwig (25).
Auch Rüdinghausen feiert mit einem kurzweiligen Programm
Beste Stimmung und volles Programm im Gemeindehaus
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Ortswechsel: Rüdinghausen feiert. Was sich nach einer Überschrift anhört, ist tatsächlich eine Zeile aus der karnevalistischen Hymne. Die Band „Der Eisprinzessin“ hat im Gemeindehaus, wo an Weiberfastnacht schon die Frauen schunkelten, nicht nur die Rüdinghauser Karnevals-Klassiker auf Lager, sondern einmal mehr etliche Lieder gekonnt umgedichtet. So wie beispielsweise „Allein im Mellmausland“ nach „Allein in Amsterdam“.
Rosenmontagszug in Annen
Nachdem es in Stockum keinen Rosenmontagszug mehr gibt, können jecke Wittener in Annen eine Runde drehen. Die Awo-Kita Kreisstraße veranstaltet den bereits siebten Umzug.
Los geht’s um 9.30 Uhr an der Kita (Kreisstraße 30). Der Weg wird über den Rheinischen Esel vorbei am Awo-Seniorenzentrum weiter bis zur Herdecker Straße führen. Närrische Bürger, die gerne mitgehen möchten, sind herzlich willkommen.
Rüdinghausen feiert also: mit einem kurzweiligen Programm. Mit einem launigen Georg Fehrentz als Moderator. Mit etlichen Piratinnen und Piraten, Gefangenen und mit einer großen Familie Glücksbärchis. Es gab Altbewährtes mit den „Toleranzen“ und Neues mit den Candyclaps oder gar fünf Marilyn Monroes mit den „Jazzabelles“. Auch vom Männerballett zu „Ich fühl mich Disco“ wurde Zugabe gefordert. Eine Viertelstunde nach 23 Uhr stürmten die Närrinnen und Narren die Tanzflächen – ganz nach dem Motto: „Scheiß drauf, Pius ist nur einmal im Jahr“.
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