Witten/Bochum. Die Autobahnpolizei rüstet auf: Auf einer Fußgängerbrücke über der A 43 bei Witten wurden Vorrichtungen zur Abstandsmessung erneuert.
Autobahndrängler aufgepasst: An der Fußgängerbrücke, die den Kemnader Stausee und den Wittener Stadtteil Herbede verbindet, wurden Metallklappen am Geländer erneuert. Deren Sinn: Diese Vorrichtungen helfen der Autobahnpolizei, dort Abstandsverstöße zu messen und zu ahnden.
Aufmerksamen Spaziergängern werden diese Veränderungen vielleicht aufgefallen sein: Auf der Fahrbahn der A 43 befinden sich auch Markierungen. Das sind Fixpunkte, an denen sich das Messsystem orientiert. Diese sieht man, wenn man von der Brücke in Fahrtrichtung Recklinghausen blickt. Die Metallklappen am Geländer sind bereits mit Graffiti besprüht – obwohl das für die A 43 zuständige Polizeipräsidium Dortmund sie gerade erst erneuert hat. „Die alten Vorrichtungen wurden entfernt und für die Nutzung von neuerer Technik zur Abstandsüberwachung umgebaut“, so dessen Sprecherin Nina Kupferschmidt auf WAZ-Anfrage.
Messanlage ähnelt einer weiß-grauen Mülltonne
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Sie erklärt: Abstandsmessungen werden dort „semi-stationär durchgeführt“. Dazu wird eine Art mobiler Anhänger mit der Kamera für den Überwachungszeitraum an der Messstelle an die Metallklappen angedockt – und danach wieder abgebaut. Die Polizeibehörde Dortmund besitzt eine von drei „semi-stationären Geschwindigkeitsmessanlagen“, die in NRW im Einsatz sind. Sie können an verschiedenen Stellen eingesetzt werden, arbeiten wetterunabhängig und ohne Personaleinsatz, da sie durch einen eigenen Akku mit Strom versorgt werden. Die Geräte verfügen über eine Alarmanlage und sind gegen Aufbruch und Vandalismus geschützt. Anders gesagt: Es ist eine weiß-graue Kiste, die einer Mülltonne ähnlich sieht.
Der richtige Sicherheitsabstand: Der halbe Tachowert in Metern
Von der Fußgängerbrücke aus zeichnet die Kamera bei zu geringen Abständen sowohl den Fahrverlauf, als auch Fahrer und Kennzeichen auf. Im Anschluss wird eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gefertigt. Auf die Frage, ob diese Messstelle auch Handytelefonie misst, sagt die Dortmunder Verkehrsdirektion: „An den zur Abstandsüberwachung eingerichteten Messstellen werden grundsätzlich nur Abstandsmessungen vorgenommen.“
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Ein Tipp für Autofahrer: Wir groß der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sein muss, hängt von der Geschwindigkeit ab. Als Faustregel für den Abstand gilt: Der halbe Tachowert in Metern. Je nachdem wie dicht man bei welcher Geschwindigkeit aufgefahren ist, zieht ein Abstandsverstoß bis zu 400 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot nach sich.