Witten. Die Sparkasse Witten will Einschnitte als positive Strategie verkaufen. Doch wir sollten uns kein X für ein U vormachen lassen. Es wird gekürzt.

Die Sparkasse Witten passt ihre Service- und Beratungszeiten an, beschäftigt künftig sogar mehr Berater als bisher. Das hört sich erst mal gut an. Doch Fakt ist: Die Hälfte der Filialen ist bald nur noch vormittags für alle geöffnet. Wer ein akutes Anliegen hat, dem steht nur noch ein kleines Zeitfenster zur Verfügung. Viele Kunden wird das nicht stören – so argumentiert auch die Sparkasse. Sie reagiere damit nur auf den Trend zum Online-Banking.

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Doch was ist mit jenen Bürgern, die keinen PC haben? Oder der Technik nicht vertrauen? Und ihre Kontoauszüge lieber abheften? Dass dies mancher angesichts der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß finden wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Dass Mitarbeiter auf der Strecke bleiben, scheint unausweichlich

Doch mal ehrlich: Was die Sparkasse hier als positive Veränderung verkauft, ist natürlich dem Kostendruck geschuldet. Die Niedrigzinsphase trifft nicht nur die Sparer, sondern auch das Institut selbst. Keine Frage: Die Verantwortlichen müssen sich dieser Herausforderung stellen, im Interesse der Stadt zuverlässig wirtschaften und Kosten senken.

Dass nach und nach Filialen geschlossen werden, ist das eine. Dass dabei vermutlich auch Mitarbeiter auf der Strecke bleiben, scheint unausweichlich. Noch schließt die Sparkasse betriebsbedingte Kündigungen aus. Am 18. Februar will sie die Presse offiziell über alle Veränderungen informieren. Hoffen wir, dass es dann nicht noch dicker kommt.

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