Witten: Mawa schenkt Frauchen an Weihnachten zwölf Welpen
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Witten. Heiligabend hat Hündin Mawa Nachwuchs bekommen. Für ihr Frauchen, Martina Bräuer-Schwarz aus Witten, ist an Schlaf nicht mehr zu denken.
Was für eine schöne Bescherung: Mawa hat ihrem Frauchen pünktlich zum Heiligen Abend ihre Welpen unter den Tannenbaum gelegt. Die Rhodesian-Ridgeback-Hündin war alles andere als geizig. Nicht vier, sechs, acht – nein, gleich ein ganzes Dutzend Babys brachte sie zur Welt. Der große Wurf sorgt bei Frauchen Martina Bräuer-Schwarz für große Freude – aber seither auch für sehr, sehr wenig Schlaf.
Denn wie das bei Babys so ist. Alle zwei Stunden haben die Kleinen Hunger. Weil Mama Mawa aber nicht alle zehn – zwei Welpen haben es leider nicht geschafft – gleichzeitig säugen kann, werden die Hunde abwechselnd angelegt. „Ich hab da ein ausgeklügeltes Karteikarten-System“, erklärt die Züchterin, wie sie bei den vielen quirligen braunen Minis den Überblick behält. Mit ihrem Mann wechselt sie sich in den Nächten ab. Auch tagsüber muss immer jemand da sein. Martina Bräuer-Schwarz hat Urlaub genommen, außerdem helfen Freunde aus. „Sie bringen uns auch schon mal Essen mit, denn an Kochen war in der ersten Zeit nicht zu denken.“
Drei Wochen sind die Kleinen nun alt, ihre Augen sind schon auf. Noch unsicher tapsen sie durch ihr „Kinderzimmer“, das Frauchen im Wohnzimmer ihrer Wohnung am Crengeldanz eingerichtet hat. Hinter einem Schutzgitter befindet sich die mit Kissen, Decken und großem Körbchen kuschelig eingerichtete Babystube. „Jetzt fangen sie langsam schon an, miteinander zu spielen“, freut sich die 58-Jährige und zeigt auf zwei Racker, die unbeholfen ihren ersten Ringkampf versuchen. Man ahnt es: Bald schon wird der erste „Laufstall“ nicht mehr reichen. „Am Wochenende räumen wir das Wohnzimmer halb aus und stellen das Gitter um“, erklärt Martina Bräuer-Schwarz. Dann haben die Welpen ein richtiges Spielparadies – ihre Besitzer allerdings keine Essecke mehr.
Sportlich-aktiver Hund mit großer Nähe zu seinen Menschen
Vor genau 20 Jahren ist das Paar auf den Hund gekommen. Also auf diesen Hund: den Rhodesian Ridgeback. Sie habe sich in diese Rasse verliebt, erklärt die Wittenerin. Die großen, eleganten Hunde seien sportlich und aktiv, sehr sensibel und hätten einen außergewöhnlich engen Kontakt zu ihren Menschen, schwärmt die Züchterin. Zu ihrem ersten Ridgeback kam bald ein zweiter hinzu, dann ein dritter – aus Australien sogar – und 2007 kam der erste Nachwuchs. Seither gab es einige Würfe. „Aber so viele Welpen wie diesmal hatten wir noch nie.“
Papa der Babys ist übrigens ein Deckrüde vom Niederrhein, der einst auch bei Martina Bräuer-Schwarz auf die Welt gekommen ist. Hundemama Mawa stammt hingegen aus dem Westerwald. Für die Dreijährige war es die erste Geburt – und eine ziemlich Strapaze, bis alle zwölf Babys – sechs Jungs und vier Mädchen übrigens – auf der Welt waren. Am Nachmittag des 23. Dezember ging es schon los, an Heiligmorgen waren dann alle da. Dass es Weihnachts-Welpen werden könnten, war Frauchen nach den ersten Untersuchungen beim Tierarzt klar. „Es gibt da nur einen Spielraum von etwa drei Tagen“, sagt sie. Logisch, dass das Familien-Programm daher in diesem Jahr abgesagt wurde.
Jetzt werden die Welpen bald für den Alltag sozialisiert
Auch, wenn die Welpen jetzt älter werden, die Arbeit ist für die Züchter noch lange nicht vorbei. Sie beginnen mit der Sauberkeitserziehung, gewöhnen die jungen Hunde an Alltagsgeräusche und ans Autofahren. „Und die größte Strapaze kommt dann, wenn sie neun Wochen alt sind“, sagt Martina Bräuer-Schwarz und seufzt. „Dann müssen wir neue Besitzer für unsere Kleinen finden.“ Die Wittenerin, die auch geprüfte Zuchtwartin für die Ridgebacks ist, macht sich diese Aufgabe nicht leicht. Sie führe mehrere lange Gespräche mit den Interessenten, bevor sie ihnen einen ihrer Hunde anvertraue. Viel Zeit fürs Tier und seine Erziehung müssten die Bewerber haben, möglichst keine kleinen Kinder und genug Geld, um nicht nur die Anschaffung, sondern auch die Folgekosten bewältigen zu können.
Zehn wackere Weihnachts-Welpen wuseln im Wohnzimmer rum
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Mit Rückenkamm
Rhodesian-Ridgeback-Rüden werden 63 bis 69 cm hoch, Hündinnen 61 bis 66, sie wiegen 35 bis 45 Kilo. Markenzeichen ist der dunkle Rückenkamm.
Die Welpen von Martina Bräuer-Schwarz werden Ende Februar abgegeben. Kontakt für Interessenten: 02302/423880, . Mehr Infos unter mabanga-uxolo.de
Viel Arbeit, kaum Schlaf, großes Chaos und zum Schluss der Abschied. Warum tut man sich das freiwillig an? Martina Bräuer-Schwarz zeigt nur auf den Hunde-Laufstall und lächelt: „Deshalb!“ Es sei einfach toll, das Werden der kleinen Hunde miterleben zu dürfen. „Ich fühle mich ein bisschen wie eine Hebamme.“ Allerdings eine mit Zusatzqualifikation als Kleintierbändiger.
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