Witten. Pfarrerin Christina Ossenberg-Gentemann wurde jetzt für ihren Dienst am Comenius-Berufskolleg Witten eingesegnet. Sie will nicht nur Reli lehren.
„Die beiden wollen nicht nur Reli unterrichten, sondern sie wollen auch Andachten feiern und die gute Botschaft von der Liebe Gottes ganz praktisch und lebensnah weitersagen!“ Die Freude über die neuen Mitstreiter im Kirchenkreis war bei Superintendentin Julia Holtz deutlich zu spüren: Im Beisein von mehr als 150 Schülern und Lehrern wurde Pfarrerin Christina Ossenberg-Gentemann gemeinsam mit Pfarrer Daniel Jung in einem Schulgottesdienst in der Kapelle des Evangelischen Krankenhauses für ihren Dienst im Comenius-Berufskolleg in Witten eingesegnet.
Die 43-jährige Theologin unterrichtet bereits seit Anfang des laufenden Schuljahres. „Unser Glaube birgt gute Ideen für diese Welt“, so das Credo der gebürtigen Iserlohnerin. „Aus unserem Glauben heraus haben wir als Christen den Auftrag, diese Gesellschaft zu verändern und nach Lösungen zu suchen, die Zukunft zu gestalten.“ Eine Schule, eine Berufsschule gar, scheint ihr dafür ein sehr geeigneter Ort zu sein.
Pfarrerin will sich in Witten den Fragen der jungen Generation stellen
„Es gibt eine große Sehnsucht nach Sinn und Halt im Leben“, beobachtet die Mutter dreier Kinder. Gleichzeitig kämen aber die traditionellen kirchlichen Formen oft „altbacken und schwer verständlich“ daher. Im Religionsunterricht, den sie nun gemeinsam mit ihrem Schwelmer Kollegen Jung am Berufskolleg verantwortet, wird sich die lebenbejahende Frau den Fragen und Gedanken einer jungen Generation stellen, die sich vielfach wünscht, „dass es mehr gibt als die Welt aus Leistung und Konsum.“
Nach einer sehr „kirchlichen“ Sozialisation mit einem christlichen Elternhaus und CVJM-Jugend studierte Christina Ossenberg-Gentemann zunächst Theologie und Kulturwissenschaften. „Du wolltest nicht mit frommen Scheuklappen durchs Leben gehen“, so beschreibt die Superintendentin in ihrer Einführungsansprache Christina Ossenberg-Gentemann als eine Frau, „die nachfragt, die die Dinge verstehen und durchschauen will.“ Neugierde auf das Leben und Wissensdurst waren wohl auch die Motivation, das Studium für ein Jahr zu unterbrechen und im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres in Daressalam, Tansania, an einer Schule für Kinder mit Behinderungen zu arbeiten.
Wieder zurück in der Heimat, brachte die inzwischen verheiratete Pfarrerin Familienleben, Vikariat, eine Projektaufgabe und schließlich eine Gemeindepfarrstelle in Dortmund unter einen Hut. Als mittlerweile dreifache Mutter bringt sie also neben einer soliden theologischen Ausbildung jede Menge Lebenserfahrung für den Job am Berufskolleg mit.