Witten. Ein Verein versorgt die Tiere am Taubenturm im Wittener Lutherpark. Doch ihm gehen die Helfer aus. Jetzt füttern Freiwillige aus anderen Städten.

Die „Initiative Stadttauben“ aus Witten versorgt die rund 100 Tauben, die im eigens für sie errichteten Turm im Lutherpark ein Zuhause gefunden haben. Täglich müssen die Tiere dort gefüttert und mit frischem Wasser versorgt werden. Doch der Verein hat ein großes Problem: Aktuell gibt es keine Helfer aus Witten, die bei der Fütterung mit anpacken.

„Momentan kommen drei Ehrenamtliche von außerhalb, doch das ist mit großem Aufwand verbunden und keine Dauerlösung“, sagt der Vorsitzende Roland Dirks. 17 Jahre lang kümmerten sich Klaus Mikulski und seine Lebensgefährtin Heike um die Tiere. Doch bereits im vergangenen März mussten die beiden aus Altersgründen damit aufhören.

Fütterung der Tauben am Taubenturm im Lutherpark in Witten dauert nicht lange

Roland Dirks ist Vorsitzender der Initiative Stadttauben in Witten. Sein Verein sucht dringend neue Mitstreiter.
Roland Dirks ist Vorsitzender der Initiative Stadttauben in Witten. Sein Verein sucht dringend neue Mitstreiter. © Dirks

Daher sucht der Verein nun dringend neue Freiwillige, die am Turm im Lutherpark mithelfen wollen. „Ideal wäre es, wenn sich mehrere Leute finden, die die Tage untereinander aufteilen würden“, findet Dirks. Schließlich wollen die Tauben auch an Sonn- und Feiertagen gefüttert werden. „So ist es dann für den einzelnen nicht so belastend.“

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Das Verteilen der Körner und das Einfüllen des frischen Wassers sei nicht sehr zeitaufwendig. Etwa 20 Minuten oder weniger müssten Freiwillige dafür einplanen, schätzt Dirks. Nur eine Voraussetzung sollten potenzielle Helfer mitbringen: Weil ab und an neue Säcke getragen werden müssen, sollten die künftigen Helfer körperlich einigermaßen fit sein.

Verein möchte Notfall-Telefon wiederbeleben

Seit 2000 gibt es den Taubenturm im Lutherpark. Etwa 200 Eier im Jahr tauschen Ehrenamtliche dort gegen Attrappen aus Kunststoff aus. Zusätzlich entfernen Mitglieder auch an den Fassaden in der Innenstadt, etwa an der Bahnhofstraße oder auf den Parkhäusern am Bahnhof, die Eier der Vögel. Die Tauben bemerken den Wechsel nicht, brüten weiter und legen so auch keine weiteren Eier. So wird die Tauben-Bevölkerung der Stadt einigermaßen stabil gehalten.

Lilo Elles gründete die „Initiative Stadttauben“ und war über viele Jahre das Gesicht des Vereins. 2018 zog sich die Wittener „Taubenmutter“ aus dem aktiven Vereinsgeschehen zurück.
Lilo Elles gründete die „Initiative Stadttauben“ und war über viele Jahre das Gesicht des Vereins. 2018 zog sich die Wittener „Taubenmutter“ aus dem aktiven Vereinsgeschehen zurück. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald (theo)

Neben dem sehr akuten Problem, die tägliche Fütterung der Tiere zu stemmen, wünscht sich Vogel-Freund Dirks auch noch für andere Aufgaben Unterstützung. Seit sich Vereins-Gründerin Lilo Elles im November 2018 aus Altersgründen zurückgezogen hat, gibt es in der Stadt keine Notfall-Nummer mehr, unter der verletzt aufgefundene Tauben gemeldet werden können. Diese Lücke würde Roland Dirks gerne schließen: Mit einer Person, die diese gelegentlichen Anrufe annehmen könnte. Und bestenfalls die Tauben zu einem Tierarzt bringen könnte. „Von da ab übernehmen wir dann wieder“, versichert Dirks.

Auch für den Austausch der Eier in der City wäre jede weitere Hilfe gerne gesehen – etwa um die Leitern abzusichern und Passanten über die Arbeit des Vereins aufzuklären.

Wer die „Initiative Stadttauben“ unterstützen möchte, kann sich per Mail an info@taubenturm-witten.de wenden oder unter 01575-2287164 eine Nachricht hinterlassen. Mehr Infos zum Verein gibt es hier.