Witten. Alles hat ein Ende: Am Montag (23.12.) war die letzte Gelegenheit, über den Wittener Weihnachtsmarkt zu bummeln. Die Schausteller sind zufrieden.
Am letzten Tag des Wittener Weihnachtsmarktes strahlen Jannis (6), Jacob (2) und Clara (4) am Montag (23.12.) auf dem Rathausplatz mit lustigen Mützen auf ihren Köpfen um die Wette. Alles hat ein Ende: Am Dienstag ist Heiligabend und die Schausteller ziehen eine überwiegend positive Weihnachtsmarktbilanz. Auch die Familie Nowag, die an beiden Standorten – auf dem Rathausplatz und dem Berliner Platz – mit Süßigkeiten-Wagen und Kinderkarussells vertreten war. Andreas Nowag, dem das Fahrgeschäft „Kids World“ gehört: „Bis auf die Regentage in den vergangenen Wochen war es ein zufriedenstellendes Geschäft.“
Am letzten Tag des Weihnachtsmarktes sitzt Monika Nowag in ihrem Mandelwagen auf dem Rathausplatz, Tochter und Enkelin helfen ihr. Auf den Weihnachtsmärkten in Dortmund oder Bochum könne man vermutlich einen höheren Umsatz machen, glaubt Nowag. Und betont: „Aber wir sind Wittener und bleiben hier!“ Mit Blick in Richtung „Hansa Jet“, auch ein Nowag-Karussell für Kids, sagt sie stolz: „Das gibt es schon 40 Jahre.“ Ein paar kleine Jungen und Mädchen heben gerade zum Höhenflug ab. Was den Kindern besonders Freude macht: Sie können mit einem kleinen Hebel selbst bestimmen, wie hoch hinaus es mit dem Karussell gehen soll.
Aufermanns verkaufen seit über 45 Jahren Glühwein
Ein paar Schritte weiter ziehen die Aufermanns in ihrer Glühwein-Scheune eine ebenfalls positive Weihnachtsmarktbilanz. „Wir sind zufrieden“, sagt die 76-jährige Karin Aufermann. Seit über 45 Jahren können die Wittener an ihrem Stand, der früher einmal ein runder war, in der Adventszeit Glühwein genießen. Der viele Regen in den letzten Wochen sei nicht so schön gewesen, meint die Geschäftsfrau. „An Regentagen und wenn Fußballspiele sind, kommen die Leute nicht.“ Zum Glück gibt es in ihrer Scheune, die Karin Aufermann mit ihrer Tochter Andrea betreibt, bei schnellen Wetterwechseln aber auch Sitzplätze im Trockenen.
Mehr Kundschaft auf dem Rathausplatz hätte sich Helga gewünscht. Sie sitzt hinter einem Stand mit selbst gestrickten Socken, Schals und Handschuhen, selbst gebackenen Plätzchen und Likör. „Hier oben waren zu wenig Leute“, findet die Frau, die die Produkte ihres Handarbeitskreises gerne für die Ruhrtalengel an den Mann oder die Frau gebracht hätte.
Zum Eisstockschießen am Abend meldeten sich auch Belegschaften an
Die von der Wittener Werkstadt direkt gegenüber betriebene Eisbahn war dagegen wieder ein voller Erfolg, sagt Werkstadt-Sprecherin Heinke Liere. Wie in früheren Jahren stürmten Schulklassen morgens die Eisfläche. Liere: „Das war sehr schnell ausgebucht.“ Nachmittags stürzten sich große und kleine Schlittschuhfans ins eisige Vergnügen. Zum Eisstockschießen am Abend meldeten sich auch Belegschaften von Firmen an. Auf eine Gastronomie an der Eisfläche hatte die Werkstadt in diesem Jahr verzichtet. Heinke Liere: „Da wäre der personelle Aufwand zu groß gewesen.“
Auch Dagmar Bonner, die auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Platz die weithin sichtbare Glühweinpyramide und den Feuerkessel betrieb, sagt, sie sei „ganz zufrieden“. Viele Gäste hätten in diesem Jahr auch das Internet genutzt, um sich bei ihr Tische zu reservieren. Was macht eine Geschäftsfrau, die die letzten Wochen auf dem Weihnachtsmarkt verbracht hat eigentlich Heiligabend? Dagmar Bonner lacht: „Ich hole meine Weihnachtsgans ab, gehe einkaufen, denn mein Kühlschrank ist leer. Ich habe mich in den letzten Wochen nur von unserer Currywurst und Pommes ernährt.“ Von der Wurst wisse sie aber, dass die von guter Qualität sei. „Die beziehen wir seit 40 Jahren von einem Fleischer aus dem Münsterland!“