Witten. Auch in Witten sollen die Angeklagten ihr Glück beim Sprengen von Geldautomaten versucht haben. Allerdings waren die Täter wenig erfolgreich...
Sie werden für die Sprengung von fünf Geldautomaten verantwortlich gemacht – einer davon auch in Witten. Das Landgericht Hagen verhandelt gegen drei Angeklagte wegen versuchten schweren Bandendiebstahls und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Doch alle fünf Taten misslangen. „In Hinblick auf die erstrebte Beute waren sie stets erfolglos“, heißt es in der Anklageschrift.
Idee zu den Taten soll auf einer Silvesterfeier entstanden sein
Die beiden Hauptangeklagten: Adhurim K. (24), ein Deutsch-Kosovare, der aus Hagen stammt, und Saddiq C. (42), ein Dortmunder mit marokkanischen Wurzeln. Sie sollen sich auf einer gemeinsamen Silvesterfeier zum Jahreswechsel 2018/2019 darüber abgesprochen haben, die Geldautomatensprengungen durchzuführen. Mit wechselnden Mittätern. Die erhoffte Beute schien lukrativ. Man ging von einem Geldbetrag im jeweils sechsstelligen Bereich aus, der unter den Beteiligten aufgeteilt werden sollte.
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Diese erwartete Bargeldsumme war nicht mal unrealistisch. So befanden sich in dem Geldausgabegerät der Sparkasse Wuppertal, auf das sie es auch abgesehen hatten, zum Zeitpunkt der Sprengung im April 2019 knapp 124.000 Euro. Allerdings wurde der Automat nicht so schwer beschädigt, dass die Täter an das Geld konnten. Sie flüchteten ohne Beute, aber hinterließen einen Sachschaden von 350.000 Euro.
In Witten drangen die Täter ins Einkaufszentrum an der Dortmunder Straße ein
Auch die anderen versuchten Automatensprengungen in Dortmund, Herdecke und Hagen-Dahl gingen schief. Im Wittener Fall sollen die drei Angeklagten am 4. April dieses Jahres nachts in das Einkaufszentrum an der Dortmunder Straße 19 eingedrungen sein. Am dortigen Baumarkt befindet sich ein Bankomat der Sparkasse.
Um 2.34 Uhr, so der Vorwurf, hätten sie ein Gemisch aus Acetylen und Sauerstoff in den Geldausgabeschacht eingeleitet und versucht, mit einer flüssigen Lunte das Gerät aufzusprengen. Als das misslang, flüchteten die drei Männer ohne Beute vom Tatort. Doch sie hinterließen einen Sachschaden von rund 2.500 Euro.
Erster Versuch in Witten schon vier Tage zuvor
Bereits vier Tage zuvor, am 1. April, hatten die drei Männer schon denselben Automaten der Sparkasse Witten aufsprengen wollen. Doch bei der Tatausführung wurden sie von Passanten gestört und brachen daraufhin ihr kriminelles Vorhaben vorerst ab. Bei beiden Aufenthalten am Wittener Tatort hatten sich die Handys der drei Angeklagten in die entsprechende Funkzelle eingeloggt – dadurch konnten sie später überführt werden. In der Hagener Gerichtsverhandlung wollen sie ein Geständnis ablegen. Doch weil ein geladener Dolmetscher fehlte, soll das erst am 3. Januar, dem zweiten Verhandlungstag, passieren.