Die Kritik am neuen Nahverkehrsplan ebbt nicht ab – zu Recht. Dabei geht aber unter, dass sich viele Busverbindungen in Witten verbessert haben.

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht jemand in unsere Redaktion kommt oder anruft, weil ihm der neue Nahverkehrsplan des EN-Kreises Probleme bereitet. Wie gerade eine ältere Frau, die wegen eines Augenleidens regelmäßig mit der Buslinie 378 zum Knappschaftskrankenhaus in Langendreer fuhr, die Uniklinik vor der Haustür. Eine Direktverbindung, die eingestellt wurde. „So ein Krankenhaus kann man nicht rausnehmen“, findet die Frau und pocht, ebenso wie viele Menschen aus den Hölzern, auf die Daseinsvorsorge, die der öffentliche Nahverkehr zu erbringen habe. Diese Leute äußern zu Recht öffentlich Kritik – den ländlichen Raum darf man nicht vernachlässigen. Schon melden sich die Parteien zu Wort und fordern Nachbesserungen. Dabei waren sie es doch, die auf Kreisebene die Linienänderungen beschlossen haben und das Budget für den Nahverkehr festlegen.

Was im allgemeinen Protest aber untergeht: Der neue Nahverkehrsplan bringt auch positive Änderungen für Witten. Von der Innenstadt aus sind fast alle Stadtteil-Zentren nun im Viertelstundentakt erreichbar – das gilt für Bommern, Heven, Stockum, Rüdinghausen, Annen (dank S-Bahn). Auch für Herbede, sofern man den umständlichen Umstieg in Heven Dorf mitzählt. Ein Student der Wittener Uni fasst das so zusammen: Früher hat man sich nach den Abfahrtszeiten der 371 gerichtet, jetzt stellt man sich einfach an die Haltestelle, irgendwann kommt schon ein Bus. Das ist fast Großstadtfeeling.