Witten. Direkt beim Erzeuger einkaufen? Das geht, in Witten sogar öfter als man denkt. Eine Übersicht der Hofläden, die teils sogar nach Hause liefern.
Wer Regionales kauft, liegt im Trend. Knapp drei von vier Deutschen legen beim Einkauf Wert darauf, dass die Lebensmittel aus ihrer Region stammen, so eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa zu den Ess- und Ernährungsgewohnheiten in Deutschland. Die Besitzer der Wittener Hofläden freuen sich über die steigende Nachfrage und bieten mittlerweile eine Vielzahl an Produkten an. Eine Übersicht:
Gemüse Gebauer
Vera Gebauer verkauft in ihrem Bio-Laden im Hammertal nicht nur Obst und Gemüse. Neben Apfel-Mandel-Chutney, Zucchinisoße oder Fruchtaufstrichen bietet sie auch Öle und Liköre an. Was sie auf ihrem Feld in Bommerholz nicht anbauen kann, kauft sie von Betrieben aus dem nahen Umfeld. „Ich habe Kunden, die jede Woche bei mir einkaufen” sagt Vera Gebauer. „Besonders die ältere Generation ernährt sich sehr bewusst und schätzt meinen Laden.” Damit sie mit ihrem Angebot viele Menschen erreichen kann, hat Vera Gebauer hat sich eine Besonderheit ausgedacht. Ab einem Bestellwert von 30 Euro liefert sie die Lebensmittel auch nach Hause. Ihr Liefergebiet umfasst Witten, Hattingen, Sprockhövel und Bochum. Das Konzept scheint aufzugehen: „Das Interesse ist gestiegen. Zuletzt auch durch Fridays for Future”, sagt Vera Gebauer. Einmal in der Woche versendet sie deshalb einen Whatsapp-Newsletter mit den aktuellen Angeboten.
Kornkammer Haus Holte
Einmal in der Woche öffnet das Team der Kornkammer Haus Holte seinen Hofladen zum Verkauf. Eine Vielzahl an Kartoffeln und die Getreidesorten Dinkel, Weizen und Hafer können Käufer dann erwerben. Der Bioland-Betrieb liegt weit über den gesetzlichen Vorgaben der EU-Bio-Verordnung. Die legt fest, wie Lebensmittel, die als Öko-Produkte gekennzeichnet sind, erzeugt und hergestellt werden müssen. Neugierige können auf den sozialen Plattformen Instagram und Facebook verfolgen, welche Stationen die Kartoffeln von der Aussaat bis zum Kochtopf durchlaufen. Seit einem Jahr zeigt das Team öffentlich, wie sie ihre Felder bewirtschaften. Laut Kornkammer gibt es ein steigendes Interesse der Käufer, die Herstellungsprozesse von Lebensmitteln nachzuvollziehen.
Thieles Hofladen
Auch die Landmetzgerei Thieles Hofladen in Bommern legt großen Wert auf Transparenz. Wer dort Fleisch kauft, kann im Geschäft jede Woche nachlesen, woher die Schlachttiere stammen. „Wir ermöglichen einen Fleischgenuss auf ehrliche, faire und gesunde Weise”, schreibt Hof Thiele auf seiner Website. Neben der Fleischtheke bietet der Hofladen regelmäßig warmes Mittagessen an. Ob Kartoffelsuppe oder selbstgemachter Weißwurstgulasch, für Fleischliebhaber ist hier immer etwas dabei. Das Angebot wechselt wöchentlich. Der aktuelle Speiseplan wird auf der Website angezeigt. Viele der Lebensmittel, die in Thieles Hofladen verkauft und für den eigenen Partyservice verarbeitet werden, stammen aus Durchholz.
Hof Bockholt
Wildfleisch, Gänse und Ente aus Freilandhaltung können jetzt schon für Weihnachten vorbestellt und kurz vor Weihnachten auf dem Hof abgeholt werden. In ihrem Hofladen in Heven verkauft die Familie Bockholt Eier von ihrem Hof, Bohnen, Zuckermais, Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Pflaumen. Die Auswahl im Laden ist allerdings noch viel größer. Dort gibt es auch Senf, Müsli, Brotaufstriche, Fruchtsäfte, Honig, Käse und Wurst. Einige dieser Produkte stammen von anderen Höfen aus Nordrhein-Westfalen und einige wenige Waren, wie zum Beispiel Nudeln, sind von Höfen aus anderen Bundesländern eingekauft.
Trantenrother Hof
Auf diesem Hof wird Gemüse biologisch-dynamisch angebaut. Das ist eine spezielle Form der ökologischen Landwirtschaft. Mit dieser Kreislaufwirtschaft werden so viele Tiere gehalten, wie mit dem Land ernährt werden können. Der Mist sorgt für eine hohe Bodenfruchtbarkeit. Durch diese Bewirtschaftung entstehen geschlossene Nährstoffkreisläufe. In dem Hofladen finden sich neben regional angebauten Gemüsesorten, wie Tomaten, Salat, Kohlrabi und Kartoffeln auch Eier, Käse und Hühnerfleisch. Verkäuferin Lisa Meyer zu Eissen freut sich über den Zulauf. „Es kommen mehr Menschen zu uns, die sich wieder bewusster ernähren wollen.”