Witten. Die Stellen, wo nach einer Bombe gesucht wird, sind schon rot gekennzeichnet. Es gibt den Verdacht auf einen Blindgänger mitten in Wittener City.

Wegen eines Bombenverdachts lässt die Stadt ab Mittwoch (13.11.) die Bonhoefferstraße in Witten sperren. Direkt gegenüber vom evangelischen Johanniszentrum könnte ein Sprengkörper liegen – unter dem Gehweg, in der Straße – oder sogar direkt unter Hausnummer 7, am Anfang der Straße.

Der mögliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ist auf alten Luftbildern der Alliierten aufgetaucht, die Witten bombardiert hatten. Die Fotos wurden überprüft, weil Entwässerung Stadt Witten (ESW) hier Ende des Jahres oder Anfang 2020 den Kanal sanieren will.

Für Klarheit sollen nun Probebohrungen sorgen, die der Zivil- und Katastrophenschutz der Feuerwehr angeordnet hat. Am Mittwoch (13.11.) wird dafür erst einmal die Baugrube gesichert, bevor es am Donnerstag (14.11.) losgeht. Am Freitag (15.11.) wird man dann zumindest wissen, ob eine Bombe außen in der Erde schlummert. Wird man dort nicht fündig, müsste auch im Gebäude selbst gebohrt werden.

Solange wie zuletzt die Sandstraße im April wird die Bonhoefferstraße in Witten wegen der Sondierungsbohrungen aber nicht gesperrt.
Solange wie zuletzt die Sandstraße im April wird die Bonhoefferstraße in Witten wegen der Sondierungsbohrungen aber nicht gesperrt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

37 Bohrlöcher – 17 außen und 20 womöglich auch im Haus

„Denn die Bombe könnte auch unter dem Haus liegen“, sagt Gerd Pfaff von der Feuerwehr. Er kündigt wie in solchen Fällen üblich 37 Bohrlöcher an, „17 außen und 20 im Haus“. Gebohrt wird bis in sieben Meter Tiefe, die Bohrlöcher haben einen Abstand von zwei Metern.

Hausnummer 7 ist 1957 gebaut worden, zwölf Jahre nach dem Krieg. Was dort vorher stand, weiß der Kampfmittelexperte nicht. Das Haus nebenan sei im Krieg getroffen und später wiederaufgebaut worden, weiß Torsten Härtling, Besitzer von Hausnummer 7. Der jetzt gesuchte Blindgänger soll an der Stelle seines heutigen Hauses eingeschlagen sein. Im Inneren des Hauses würde durch den Boden im Keller gebohrt.

Bis womöglich diese Arbeiten beginnen, wäre die Bonhoefferstraße aber längst wieder frei. Sollte am Ende allerdings tatsächlich eine Bombe auftauchen und entschärft werden, müssten die ganze Umgebung geräumt werden und alle Anwohner ihre Häuser verlassen.