Witten. Pfarrer Johannes Ditthardt verlässt Witten. Er geht zur Paulus-Kirchengemeinde nach Castrop. Auch an der Pop-Akademie hinterlässt er Spuren.
Vor sechs Jahren kam Johannes Ditthardt von Bochum nach Witten. Der damals 48-Jährige wurde Pfarrer in der evangelischen Triniatisgemeinde. Jetzt zieht es den Theologen, der nebenberuflicher Kirchenmusiker ist, nach Castrop. Auch in der Wittener Pop-Akademie wird man ihn vermissen.
Mitte Dezember tritt Ditthardt in Castrop sein neues Amt in der evangelischen Paulus-Kirchengemeinde an. Er hat dort eine volle Stelle, wird Nachfolger von Pfarrer Hans-Jürgen Knipp, der sich Ende September in den Ruhestand verabschiedet hat. In Witten hat Johannes Ditthardt eine 75-Prozent-Stelle in der Trinitatisgemeinde und war bis Juli noch als Religionslehrer am Comenius-Berufskolleg tätig. Außerdem ist der gebürtige Siegerländer Studienleiter des Institutes für Weiterbildung an der Evangelischen Pop-Akademie an der Ruhrstraße. Ein umtriebiger Mann.
„Ohne Ehrenamtliche würde in der Kirche deutlich weniger gehen“
Ein Pfarrer, dessen Herz für die Kinder- und Jugendarbeit schlägt. „Das wird auch bei meiner neuen Stelle so sein“, betont er. 8000 Mitglieder zählt seine neue Gemeinde. Diese sei sehr lebendig, erzählt er. „Es gibt viele aktive Gruppen, viele Ehrenamtliche, die sich engagieren“. Auf Ehrenamtliche sei die Kirche heute generell stark angewiesen. „Davon leben wir! Ohne Ehrenamtliche würde in der Kirche deutlich weniger gehen“, sagt der 54-Jährige.
Jochen Ditthardt ist auch Kirchenmusiker, hat hierfür eine zweijährige Ausbildung zum sogenannten C-Musiker absolviert, ist Organist. Beim Weiterbildungsinstitut an der Pop-Akademie haben Gemeindepädagogen bei Ditthardt gelernt, wie sie Musik im Gottesdienst einsetzen können. Erzieherinnen und Erziehern hat der Pfarrer gezeigt, wie diese Musik, wie sie ihre Stimmen und Lieder in den Kita-Alltag integrieren können und wieviel Freude das bringt. Auch am Kindermusical Paulus der Creativen Kirche hat Ditthardt mitgearbeitet und den Chor des Kindermusicals Jona geleitet.
„Wenn die Leute nicht zu uns kommen, müssen wir zu ihnen gehen“
Zur Wittener Trinitatisgemeinde gehören auch die Kita Sandstraße und der Kindergarten Oberkrone. In beiden hält Johannes Ditthardt wöchentliche Gottesdienste. Für die Beschäftigten der Lebenshilfe-Werkstatt für behinderte Menschen an der Dortmunder Straße feiert er an jedem Freitag einen Gottesdienst. „Da sind immer 60 bis 90 Beschäftige der Werkstatt dabei.“ Der Pfarrer findet: „Wenn die Leute nicht zu uns kommen, müssen wir zu ihnen gehen.“ Wenn bei einem Gottesdienst im Altenheim 50 oder 60 Senioren da seien, „sind das zum Teil mehr Menschen als bei einem Gottesdienst am Sonntag in der Kirche“.
Positiv sei auch, dass ein Pfarrer, der zu den Menschen gehe, sich mit deren Lebenswelt auseinandersetzen müsse. Nicht zuletzt habe auch schon Jesus gesagt: „Gehet hin in alle Welt.“ Dann schlägt der Pfarrer wieder den Bogen zu der von ihm so geliebten Musik. „Sie öffnet die Türen zu den Menschen – vor allem Popmusik.“
Ditthardt verabschiedet sich mit einem Gottesdienst in der Pop-Akademie
Am 15. Dezember wird sich Johannes_Ditthardt mit einem Gottesdienst in der Wittener Pop-Akademie verabschieden. Seine neue Aufgabe in Castrop erlaubt es ihm nicht mehr, als Studienleiter am Institut für Weiterbildung tätig zu sein. „Aber ich werde der Pop-Akademie ehrenamtlich verbunden bleiben“, verspricht er. Kuratoriumsmitglied der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen wird der 54-Jährige bleiben. Die Wittener Pop-Akademie ist der zweite Standort der Hochschule in Herford.