Witten. In der Nacht hat ein Besitzer seine Hunde in die Fundtier-Box der Arche Noah gesetzt. Den Wittener Verein ärgert das – aus verschiedenen Gründen.

Carsten Verhoeven traute seinen Augen kaum, als er am Mittwochmorgen die Tür zur Fundtierbox der Arche Noah öffnete. Zwei kleine ängstliche Geschöpfe saßen zitternd in einer Ecke. „Ich dachte erst, das sind zwei Kaninchen“, sagt der Tierschützer. Aber dann sah er: Es sind zwei Yorkshire-Terrier, die mitten in der Nacht in der Box abgeladen wurden.

Noch ist nicht viel bekannt über das süße Hundepärchen. „Auf einem Zettel stand nur, dass sie Locco und Peggy heißen und nicht in besonders gutem Zustand sind“, so Verhoeven. Was das bedeutet, weiß er nicht. Äußerlich machten die augenscheinlich mittelalten Hunde – ein Rüde und ein Weibchen – einen ganz guten Eindruck. „Nur ein bisschen ungepflegt.“ Deswegen soll das Pärchen rasch dem Tierarzt vorgestellt werden. „Vielleicht ist ja was mit dem Herzen oder sie haben was an den Zähnen.“

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Um mehr über die beiden Hunde zu erfahren, sucht der Verein Arche Noah nun nach Menschen, die Angaben zu den Tieren machen können. Carsten Verhoeven versteht nicht, warum die beiden nachts in die dunkle Box gesetzt wurden – Stress pur für die kleinen Hunde. „Sowas Herzloses muss doch wirklich nicht sein! Warum werden die Tiere nicht einfach zu den Öffnungszeiten real abgegeben?“, fragt er. Am Geld könne es doch nicht liegen. Nur bei ungeimpften Tieren sei eine Abgabegebühr fällig – 20 Euro bei Katzen, 30 bei Hunden. „Wenn das jemand aber nicht zahlen kann, machen wir auch Ausnahmen.“

Die Fundtierbox der Arche Noah ist nicht für Privatleute bestimmt

Den Tierschützer ärgert die nächtliche Aussetzung aber auch noch aus einem anderen Grund: Die Fundtierbox der Arche Noah ist nämlich eigentlich überhaupt nicht für Privatleute bestimmt, sondern für die Polizei. „Die kann hier Fundtiere hinbringen, die nachts aufgegriffen werden.“ Daher sei wichtig, dass der begehbare Zwinger dafür auch frei bleibe. „Aber wem das Wohl seines Tieres am Herzen liegt, der kommt sowieso tagsüber!“

Auch Locco und Peggy sollen rasch jemanden finden, der sich um sie kümmert. Wenn der Tierarzt sein Okay gibt, kommen die beiden in die Vermittlung. „Sie sollen möglichst zusammen bleiben“, sagt Verhoeven. Denn schon beim morgendlichen Gassigang hätte man gemerkt, dass der eine unruhig wird, wenn der andere draußen ist. „Ich glaube, die haben ihr ganzes Leben zusammen verbracht.“

Interessenten können sich melden

Wer sich für die Hunde interessiert oder Angaben zu den Tieren machen kann, kann sich bei der Arche Noah melden: Mo, Di, Do, Fr von 15 bis 18 Uhr, Sa von 10 bis 12 Uhr unter 02302 28 40 996, ansonsten 02302/390377(Iris Drögehorn) oder 02302/57558 (Casten Verhoeven).