Witten. Jugendliche drehen einen Actionfilm in der Wittener Werkstadt und agieren vor der Kamera. Der etwas andere Zeitvertreib in den Herbstferien.
Hier sieht es aus wie an einem echten Filmset: Die ganze Werkstadt ist geschmückt mit Requisiten und Kameras. Am ersten Tag des Ferien-Filmworkshops wird hier das Drehbuch zum Kurzfilm „Der Gewinn“ geschrieben. Dank der schnellen Planung können dann einen tag später schon die Proben starten.
„Die Kinder sollen den Film nach eigenen Vorstellungen inszenieren, wir machen deshalb keine thematischen Vorgaben“, so der Leiter der Kulturprojekte Matthias Michels (31). Die Gruppe, die aus sechs Jungs und einem Mädchen besteht, ist sich schnell einig: Sie wollen einen aufregenden Actionfilm drehen. Michels leitet die Kurse in der Werkstadt nicht selber, für jeden Kurs wird Fachpersonal angefragt. Zusammen mit einer Dozentin blicken sie hinter die spannenden Kulissen des Filmemachens.
Die Teilnehmer lernen Schauspiel-Tricks und auch was über die Technik
Anna Hilfrich (34) studiert Film an der Fachhochschule in Dortmund. Sie verrät: „Die Kinder haben einen frischen Blick und bringen viel Fantasie mit, deshalb bereitet mir die Arbeit mit ihnen großen Spaß.“ Neben einigen Schauspiel-Tricks, lernen die Kinder etwas über die Technik und schneiden die fertig gedrehten Szenen am Freitag selbst zusammen.
Die jungen Schauspieler haben gar keine Hemmungen, vor der Kamera zu agieren. Das sei ziemlich unüblich, meint Hilfrich. In anderen Workshops, bei denen sie regelmäßig mitwirkt, würden die meisten Kids eher hinter die Kamera flüchten. Der mit Geldern der Aktion Mensch unterstützte Workshop soll dazu anregen, kulturpädagogische Filmangebote in der Stadt mehr zu fördern. Und das mit Erfolg: Die Kinder geben positive Rückmeldungen und empfehlen den Workshop weiter.
„Die Story ist total spannend“
So erzählt der zwölfjährige Savan begeistert: „Die Story ist total spannend und ich freue mich schon darauf, die Szenen zu schneiden.“ Am Freitag (25.10.) um 18 Uhr ist es dann soweit: Der Film ist erstmalig auf der großen Leinwand der Studiobühne zu sehen und jeder kann kostenlos vorbeikommen. Selbst die mutigen Jungs geben zu: „Da kriegt man bestimmt ein bisschen Lampenfieber.“
Bis es soweit ist, müssen die Kinder aber noch viel Geduld und Konzentration mitbringen: „Einzelne Szenen müssen oft wiederholt werden, manchmal braucht man für eine Szene sogar bis zu zwei Stunden“, erklärt die Dozentin. Neben einigen Workshops bietet die Werkstadt auch das ganze Jahr über zwei Theaterkurse an, in denen Kinder und Jugendliche einmal wöchentlich proben.