Witten. Firmen können sich noch um einen Bauplatz bewerben, die Feuerwehr ist gesetzt: Im Gewerbegebiet Drei Könige bekommt sie ein neues Gerätehaus.
Mitte November soll feststehen, welche Firmen von der Stadt den Zuschlag für ein Grundstück im neuen Gewerbegebiet Drei Könige nahe der Herbeder Straße erhalten. Gesetzt ist schon die Feuerwehr, wie Klaus Böde, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte. Sie soll auf Drei Könige ein neues Gerätehaus bekommen, das, wenn alles nach Plan läuft, ab Herbst 2020 gebaut werden könnte.
In der vergangenen Woche hatte sich der Stadtentwicklungsausschuss damit beschäftigt, dass das neue Gerätehaus die in die Jahre gekommenen Gebäude der alten Hauptfeuerwache an der Hauptstraße und des Gerätehauses der Feuerwehr in Heven am Wannen ersetzen soll. Ein neuer, zentral gelegener Standort für 80 freiwillige Feuerwehrleute und sechs Fahrzeuge, freut sich Feuerwehrchef Mario Rosenkranz.
Der Standort Kesselstraße wurde aus Schallschutz-Gründen verworfen
Die Idee, in Richtung Drei Könige umzuziehen, hatte bereits sein Vorgänger Hans-Joachim Donner. Vor anderthalb Jahren war dafür zusammen mit dem städtischen Gebäudemanagement ein Plan entwickelt worden. Rosenkranz: „Es gab noch die Überlegung, ein neues Gerätehaus auf dem Gelände der ehemaligen Firma Moll im Bereich der Kesselstraße zu errichten.“ Dies sei aber aus verkehrstechnischen und Schallschutz-Gründen verworfen worden. „Denn in der Nachbarschaft gibt es Wohnbebauung und in der Kesselstraße wird auch eng geparkt.“ Dort hätten große Löschfahrzeuge bei der An- und Abfahrt zum Gerätehaus Probleme bekommen.
In Witten gibt es rund 350 ehrenamtliche Feuerwehrleute
Wittens Berufsfeuerwehr ist ein 100-köpfiges Team, dem auch zwei Feuerwehrfrauen angehören. Dirk Lieder (54), Abteilungsleiter Einsatz und Organisation, ist stellvertretender Feuerwehrchef. In der Stadt gibt außerdem noch rund 350 ehrenamtliche Feuerwehrleute.
Die Berufsfeuerwehr würde sich über weitere Kräfte bei der Freiwilligen Feuerwehr freuen. Hans-Joachim Donner, früherer Chef der Berufsfeuerwehr, hatte in einem Gespräch mit unserer Redaktion Ende vergangenen Jahres betont: „Ohne den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr wäre der Brandschutz in der Stadt nicht aufrechtzuerhalten.“
Notwendig sei ein neues Gerätehaus, weil der Brandschutzbedarfsplan erfüllt werden müsse, den die Feuerwehr aufgestellt und der Rat bewilligt habe, erklärt Wittens erster Brandschützer. So seien die beiden alten Gerätehäuser arbeitsschutzrechtlich gesehen nicht auf dem neuesten Stand. „Dort hängen zum Beispiel Arbeitskleidung und private Kleidung zusammen.“ Dies dürfe nicht sein, weil die Arbeitskleidung von Feuerwehrleuten bei Einsätzen mit Schadstoffen in Berührung kommen könnten.
Spiegel der Fahrzeuge müssen eingeklappt werden, um ins alte Gerätehaus zu kommen
Natürlich müssten auch Löschfahrzeuge in Gerätehäusern abgestellt werden können. Auch dies sei bei den bisherigen Häusern nicht ganz problemlos möglich, betont Mario Rosenkranz. So habe die Durchfahrt des Gerätehauses Heven eine niedrige Höhe. „Das ist für moderne Löschfahrzeuge schwierig.“ Bei der alten Hauptfeuerwache müssten zum Teil die Spiegel der Einsatzfahrzeuge eingeklappt werden, ums ins Gerätehaus zu kommen.
Was mit den Feuerwehr-Gebäuden an der Hauptstraße und am Wannen geschehen soll, ist auch schon klar. Die alte Hauptfeuerwache möchte die Stadt zu einem Quartierszentrum umbauen, wenn sich hierfür ein Investor findet. Denkbar wäre ein Mix aus Wohnungen, Werkstätten und Ateliers, heißt es.
150 Jungen und Mädchen bei der Jugendfeuerwehr
Das Gerätehaus in Heven soll zu einem Standort für alle Wittener Jugendfeuerwehren werden, so Mario Rosenkranz. 150 Mädchen und Jungen, für die es zwei eigene Löschfahrzeuge gibt, engagieren sich bei den Jugendfeuerwehren, die derzeit bei den Löscheinheiten im Stadtgebiet angesiedelt sind.
Das Geld für den Bau des neuen Gerätehauses auf Drei Könige sei mit drei Millionen Euro im laufenden städtischen Haushalt für das Projekt reserviert, heißt es vom städtischen Gebäudemanager Klaus Böde. Die Stadt könne den Neubau nicht planen, dafür müsse jetzt noch ein externes Büro gefunden werden. Böde: „Denn wir haben zu viel zu tun.“