Was macht man mit einem 15-Jährigen, der bei den Behörden als Intensivtäter bekannt ist? Auf jeden Fall sollte man nicht vorschnell urteilen.
Ja, der 15-jährige Jugendliche aus Wetter hat Mist gebaut. Ganz großen Mist. Laut Polizei sollen zig Delikte auf sein Konto gehen, vom Diebstahl bis zur Körperverletzung. Obwohl er längst als Intensivtäter bekannt ist, hat er nicht aufgehört. Hat die Kurve einfach nicht gekriegt. Dem ist nicht mehr zu helfen, der gehört ins Gefängnis – das mag so mancher jetzt sicher spontan denken.
Vor allem werden jene, die seine Opfer waren, denen er etwas gestohlen hat oder bei denen er eingebrochen ist, kaum Verständnis für den Jugendlichen aufbringen können. Auch das ist nachvollziehbar. Denn keiner möchte gerne Opfer sein.
Doch es hilft nicht, diesen Fall eindimensional zu betrachten. Und auch wenn es nervt und vielen müßig erscheint, müssen wir uns fragen: Wie ist dieser Junge so geworden? Welchen Einfluss haben die Eltern auf sein Verhalten? Oder wer hat sie im Stich gelassen, als sie womöglich Hilfe suchten? Wir dürfen kein vorschnelles Urteil fällen. Denn wir wissen nichts über die wahren Hintergründe. Letztlich wird das Gericht entscheiden.