Witten. Für einen Teil der Kronenbrot-Belegschaft könnte es am Wittener Standort weitergehen. Das Unternehmen Harry hat Interesse an der Bäckerei.

Die Großbäckerei Harry-Brot will die Produktion von Kronenbrot in Witten übernehmen. Dies hat die „Rundschau für den Lebensmittelhandel“ am Freitag (2.8.) gemeldet. Das Bundeskartellamt müsste dies vorher prüfen.

Die Verhandlungen zur Übernahme befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium, zitiert das Fachblatt aus einer Harry-Pressemitteilung. Am Wittener Standort sollen laut Harry 44 Mitarbeiter beschäftigt werden. Der neue Standort solle das NRW-Wachstum des Unternehmens mit Sitz in Schenefeld bei Hamburg begleiten.

Harry-Brot ist eines der führenden Bäckereiunternehmen in Deutschland

Kronenbrot hatte die Produktion in Witten am 25. Juli eingestellt. Am 1.8. hatte das Essener Amtsgericht das Insolvenzverfahren für die Traditionsbäckerei eröffnet. 150 Mitarbeiter von Kronenbrot in Witten könnten Arbeitslosengeld beantragen, hieß es.

Der Düsseldorfer Insolvenzverwalter Biner Bähr hatte vor einigen Tagen erklärt, dass alle Bemühungen, einen Kaufinteressenten für die Bäckereigruppe zu finden, gescheitert seien. Kronenbrot hat noch Standorte in Würselen und Köln und insgesamt knapp 1000 Mitarbeiter.

Harry-Brot ist eines der führenden Bäckereiunternehmen in Deutschland mit neun Großbäckereien und einem Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro. Der Wittener Kronenbrot-Betriebsratschef Thomas Wustrack sagte unserer Redaktion, dass das Interesse von Harry für den Betriebsrat „ein zweischneidiges Schwert“ sei. 44 Kollegen hätten eine Chance auf eine Weiterbeschäftigung, der Rest nicht. „Diese Verhandlungen werden für uns als Betriebsrat ganz schwierig“, so Wustrack.