Witten. Das Eigenkapital der Sparkasse Witten hat sich schon ab 1975 erhöht, sagt Ex-Vorstand Lausberg. Das Haus könnte heute besser dastehen, meint er.

Werner Lausberg, der von 1975 bis 2003 als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Witten tätig war, hat sich zum Bericht über die geplante Erhöhung der Kontogebühr geäußert. Er stört sich an der Aussage des jetzigen Sparkassendirektors Arno Klinger, zwischen den 1970er und 1990er Jahren sei kein Eigenkapital gebildet worden, ein Grund, warum das Institut aktuell nichts ausschütten dürfe.

Lausberg korrigiert diese Aussage: „Allein das Eigenkapital, das in der Bilanz öffentlich einsehbar ist, erhöhte sich von 1975 bis 1996 von rund 15 Millionen auf über 48 Millionen Euro, also um satte 33 Millionen. Zusätzlich hat die Sparkasse erhebliche Reserven, die aus der Bilanz nicht zu ersehen sind, gebildet – entsprechend dem Grundsatz ,mehr sein als scheinen’. Diese „ stillen“ Reserven beliefen sich bei meinem Ausscheiden 2003 auf über 40 Millionen Euro.“

„Unterschiedliche Auffassungen in der Unternehmensführung“

Während seiner Amtszeit habe die Sparkasse viele Wittener Institutionen mit entsprechenden Spenden unterstützt: „Die Hilfen der Landesbank waren 1984 voll getilgt, die der Stadt Witten, die wegen der vertraglichen Vereinbarungen nicht früher zurückgezahlt werden konnten, 1994. Die Sparkasse Witten lag ab Mitte der 90er Jahre sowohl in der Eigenkapitalausstattung als auch im Ertrag stets im ersten Drittel der Westf.-Lipp.-Sparkassen.“

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Die heutigen Verhältnisse mit 45 Jahre alten Vorkommnissen begründen zu wollen, sei nicht stichhaltig: „Die Ursache heute liegt in Entscheidungen der Personen und Gremien, die ab 2003 Verantwortung tragen und trugen.“ In den 28 Jahren seiner Tätigkeit seien zwei Vorstandsmitglieder aus Altersgründen ausgeschieden. In den nachfolgenden 15 Jahren dagegen fünf Mitglieder, davon aber nur einer aus Altersgründen. Werner Lausberg: „Abgesehen von den Kosten lässt dies auf unterschiedliche Auffassungen in der Unternehmensführung und daraus folgenden falschen Entscheidungen schließen.“