Witten. Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) streicht 35 Stellen, um Kosten zu senken. Betroffen ist vor allem die Verwaltung in Ennepetal.
Bis Ende des laufenden Jahres sollen 15 Angestellte die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) verlassen, bis Ende des ersten Quartals 2020 weitere 20 Mitarbeiter. „Wir werden vornehmlich in der Verwaltung abbauen“, sagt Geschäftsführer Peter Bökenkötter.
Betroffen sind etwa die Bereiche Buchhaltung und Personal, die bald vom neuen Partner, der Bogestra, für die VER mit übernommen werden. „Wir vermitteln bislang sehr erfolgreich unsere Mitarbeiter – vor allem an die Bogestra.“ Sechs ehemalige VER-Angestellte sind bereits gewechselt. Der Personalabbau schreite schneller voran als geplant.
Ruhegelder fressen viele Millionen
Die VER muss die Kosten senken, weil gerade die alte Ruhegeldordnung Jahr für Jahr viele Millionen Euro kostet. Seit drei Jahren wird gegengesteuert. „Ende 2018 war allerdings klar: So werden wir die VER nicht retten können“, erklären Peter Bökenkötter und der Aufsichtsratsvorsitzende, SPD-Kreisfraktionschef Daniel Pilz. Die Konsequenz daraus: Der Aufsichtsrat hat ein Restrukturierungsprogramm beschlossen – mit der Zielvorgabe, die Ausgaben erheblich zu reduzieren. Das wird nun über Personalkosten-Senkung und Auslagerungen umgesetzt.
20 Prozent der Fahrer zeitweise krank
In den vergangenen ein, zwei Jahren gab es darüber hinaus Probleme mit dem Krankenstand der Belegschaft. Bis zu 20 Prozent der Fahrer hatten sich laut VER zeitweise krank gemeldet. Deshalb musste der Betrieb auf kompletten Linien eingestellt werden. Seit einem halben Jahr wird nun jede Fehlzeit von einem Gespräch begleitet. „Wir wollen wissen, ob wir etwas dafür tun können, damit es unseren Mitarbeitern gesundheitlich besser geht“, sagt Bökenkötter. Die Krankenquote sank seitdem von zwölf 10,7 Prozent. „Ein Prozent entsprechen 165.000 Euro“, sagt Aufsichtsratschef Pilz.
VER-Geschäftsführer Peter Bökenkötter blickt letztlich positiv in die Zukunft. „Wir stellen die Weichen, auch wenn wir immer wieder unerwartete Rückschläge erhalten.“ Für den Start in das Geschäftsjahr 2021 prognostiziert er, „dass wir wieder innovativ werden können“.