Der Pflegekinderdienst rüstet auf. Nicht wegen Lügde, aber die Sinne der Mitarbeiter sind geschärft. Das ist gut.
Der Prozess um die schrecklichen Missbrauchsfälle in Lügde hat begonnen. Weitere furchtbare Details gelangen ans Tageslicht. Da kommt die Nachricht des Wittener Jugendamtes genau richtig: Der Pflegekinderdienst wird um anderthalb Stellen aufgestockt. Ein neues Konzept soll außerdem bewirken, dass alle Mitarbeiter nach gleichen Maßstäben vorgehen, wenn es um den Schutz des Kindeswohls geht.
Witten reagiert allerdings nicht erst wegen oder nach Lügde. Und 1,5 Stellen mehr bei 180 Pflegekindern reichen sicher nicht aus, um stets alle Probleme rechtzeitig erkennen zu können. Doch die Sinne der Mitarbeiter sind geschärft. „Nach Lügde bin ich alle Pflegefamilien im Geiste durchgegangen. Habe mich ständig gefragt: Hast du alles im Blick?“, sagt Sozialarbeiterin Regina Schilke-Neuhaus. Dieses Bewusstsein, in Kombination mit dem neuen Konzept, wird hoffentlich wirken.