Witten. Smarte Laternen in der Stadt mit W-Lan, Ladestation und Solaranschluss: Der Verkehrsausschuss beschloss, den Einsatz in Witten prüfen zu lassen.

Die Stadt soll prüfen, ob in der Innenstadt smarte Laternen installiert werden können. Das gab der Verkehrsausschuss der Verwaltung jetzt mit auf den Weg. Gegen den erklärten Widerstand von Bürgerforum, Linken und WBG.

Die smarten Laternen sind wahre Tausendsassa: Sie können mit W-Lan und elektronischen Anzeigentafeln ausgerüstet sein, als Ladesäule für E-Autos fungieren, Abgasmessungen durchführen oder den Verkehr umlenken.

Linke befürchten Überwachung durch die Laternen

Außerdem könnten sie Bewegungsströme messen und zum Beispiel Tumulte erkennen oder Stürze registrieren, heißt es im Antrag der Groko. Eine Formulierung, an der sich die Geister scheiden. Die Linken befürchten, die Laternen könnten der Überwachung der Bürger dienen. Überhaupt seien andere Dinge wichtiger: „Wir haben keine Sitzgelegenheiten und keinen Wetterschutz an den Haltestellen, da brauchen wir keine smarten Laternen“, so Ulla Weiß von den Linken. Kein Auto in der Stadt sei besser als mehr Autos in der Stadt. „Und wir sollten lieber den ÖPNV attraktiver machen.“

Auch das Bürgerforum lehnt den Antrag ab

Auch Hermann Claßen vom Bürgerforum lehnt den Prüfauftrag entschieden ab. In Bochum und Bottrop liefen die Testläufe schon, da müsse Witten nicht noch eine eigene zeit- und kostenaufwändige Prüfung starten. „Wir sollten lieber abwarten, was in den Städten dabei herauskommt.“

Antragsteller Robert Beckmann (SPD) erklärte, es gehe nicht darum, die Menschen zu überwachen, sondern ihnen zu helfen. Für den Auftrag könne die Stadt sich ruhig Zeit lassen - und dabei auch noch überprüfen, ob eine Ausrüstung mit Solaranlagen möglich sei.