Dem Kompromiss von Grünen, SPD, CDU und Bürgerforum fehlt die Schärfe. Doch er dient der Sache.
Worauf kommt es beim Klimaschutz an: Auf Taten oder auf Worte? Der Kompromiss, den die vier größten Ratsfraktionen innerhalb von nur eineinhalb Wochen miteinander ausgehandelt haben, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung – und er ist definitiv besser als keiner. Man mag bedauern, dass dabei die durchschlagende und zu Kontroversen anregende Bezeichnung „Klimanotstand“ auf der Strecke geblieben ist. Andere Städte waren da mutiger.
Doch hätte es den Grünen besser zu Gesicht gestanden, auf einem bestimmten Wort zu beharren und damit eine Mehrheit im Rat – der sich in der Sache ja einig war – zu verspielen? Sicher nicht.
Auch ohne offiziellen Notstand will die Stadt bei ihren Plänen nun stets die klimatischen Auswirkungen berücksichtigen. Die Innenstadt soll so weit wie möglich autofrei und Radwege ausgebaut werden. All das wird dem Klima mehr nützen, als jeder noch so symbolträchtige Begriff.