Witten/Bochum. Wittens Feuerwehrtaucher hatten am Sonntagabend ihren ersten schrecklichen Einsatz in diesem Hitzesommer. In Bochum ertrank ein Mann in der Ruhr.
. Ein Rettungstaucher der Wittener Feuerwehr hat einen 31-jährigen Mann am Sonntagabend (30.6.) nur noch tot aus der Ruhr bei Bochum-Dahlhausen bergen können. Ein zweiter Mann, der unterhalb der Bootsrutsche am Dahlhauser Wehr zu ertrinken drohte, wurde gerettet. Insgesamt waren allein acht Taucher aus Witten beteiligt, neben zahlreichen anderen Einsatzkräften von Feuerwehr und DLRG.
Es müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben, denn es ging um Minuten. Nach Polizeiangaben war der 31-Jährige mit einem 25-jährigen Begleiter wegen der Hitze in den Fluss gesprungen. Beide konnten sich nicht über Wasser halten. Der 25-Jährige verlor seinen Begleiter aus den Augen, heißt es weiter. Im Bereich des Stauwehrs an den Ruhrwiesen wurde der 31-Jährige, der ohne festen Wohnsitz in Deutschland lebte, schließlich leblos von dem Wittener Taucher geborgen.
31-Jähriger wurde von den Lebensrettern der DLRG weggetrieben
Warum genau die beiden Männer gegen 18.30 Uhr in Not gerieten, ist bisher unklar. Die Polizei geht von einem tragischen Unglücksfall aus. Die DLRG, die nur wenige Meter entfernt ihre Wachstation Linden-Dahlhausen betreibt, war zuerst vor Ort. Den Lebensrettern gelang es, einen der Männer (25) ans sichere Ufer zu bringen. Er war nur leicht verletzt. .
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Vier Boote der DLRG und der Feuerwehr Essen unterstützten die Suchaktion nach dem anderen Vermissten. Wasserretter der Feuerwehr Bochum und der DLRG suchten die Böschungsbereiche der Ruhr ab.
Ein Polizeihubschrauber überflog das Gelände, konnte aber nichts entdecken. Rettungstaucher der Feuerwehr Witten suchten dort, wo die beiden Männer in Not geraten waren. Die Essener Taucher übernahmen die Stellen einige Meter weiter Ruhr abwärts.
Toten nach zwei Stunden auf dem Grund entdeckt
Zwei Stunden nach dem ersten Notruf fand ein Taucher aus Witten den leblosen Mann gegen 21.15 Uhr auf dem Grund der Ruhr. Für ihn kam jede Hilfe nach der langen Zeit zu spät, obwohl er sofort zum Ufer gebracht wurde und die Rettungskräfte versuchten, ihn wiederzubeleben. Der Notarzt konnte schließlich nur noch den Tod des Mannes feststellen.
DLRG Herbede warnt vor Baden in der Ruhr
Vor dem Schwimmen in der Ruhr warnt auch die DLRG-Ortsgruppe Herbede, gerade im Bereich von Wehr und Schleuse. Die Lebensretter reagierten auf Fotos auf der WAZ-Facebookseite von Menschen, die sich dort bei der Hitze am Wochenende im Wasser vergnügt hatten. „Wir möchten hier nicht der „Spielverderber“ sein oder uns als Moralapostel aufspielen“, schrieb die DLRG.
„Aber das Baden in der Ruhr ist verboten. Gerade an der Schleusenanlage und am Streichwehr herrschen Quer- und Unterströmungen, die wirklich gefährlich sind. Halten Sie doch bitte ca. 500 Meter Abstand von wasserbaulichen Anlagen, bleiben Sie am Uferbereich und gehen Sie nur mit den Beinen ins Wasser. Achten Sie bitte besonders auf Ihre Kinder und Mitmenschen.“.
Der Unfall sei zirka 30 Meter hinter der Bootsrutsche auf der Ruhr in Richtung Essen-Kupferdreh passiert. „Die Taucher der Feuerwehr Witten haben wirklich sehr gut gearbeitet“, erklärt der Bochumer Feuerwehrsprecher Simon Heußen. „Sie haben sehr strukturiert gearbeitet und der zweite Taucher, der im Wasser war, hat den leblosen Mann dann gefunden.“
140 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DLRG und Polizei waren vor Ort
Insgesamt waren rund 140 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DLRG und Polizei vor Ort. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Ursache des Unfalls aufgenommen. Feuerwehr und DLRG warnen ausdrücklich vor dem Baden in offenen Gewässern wie der Ruhr. Es sei offiziell verboten und sehr riskant. Feuerwehrsprecher Simon Heußen: „Gerade wo die heftigen Strömungen der Bootsrutsche und des Wehrs sind, ist das Schwimmen lebensgefährlich.“ Marco Bischoff von der Polizei warnt auch davor, bei der Hitze in das deutlich kältere Wasser zu springen. Neben gar nicht erkennbaren Unterströmungen gebe es regelrechte Wasserlöcher. „Sie stammen teilweise von Bombenkratern und können bis zu acht Meter tief sein.“