Witten. Nach zwei Eiswagen in Witten ist nun einer in Hagen angezündet worden. Die Polizei prüft, ob es einen Zusammenhang zu den Fällen in Witten gibt.
. Nach zwei abgefackelten Eiswagen im Mai in Witten stand jetzt ein Fahrzeug in Hagen-Vorhalle in Flammen. Die Polizei geht auch hier von Brandstiftung aus. Der zum Eiswagen umgebaute VW T3 war ebenso wie damals die Transporter der Vizzinis in Witten vor einer Eisdiele geparkt, als er am Freitag (21.6.) nach Mitternacht angesteckt wurde.
Den Hauptschaden richtete das Feuer im vorderen Bereich an. Er fiel mit ungefähr 2000 Euro aber deutlich geringer als in Witten aus. Die Hagener Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindern. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt, ist noch unklar. „Wir haben bisher noch keine Hinweise darauf, schließen aber auch nichts aus“, sagte Ralf Bode, Sprecher der Hagener Polizei. Die Kollegen tauschten sich mit den für Witten zuständigen Ermittlern aus. Im Wittener Fall gibt es noch keine heiße Spur. Wie in Witten war es auch in Hagen nicht das erste Mal.
Kollegin steht seit vielen Jahren mit ihrem Wagen am Hengsteysee
In der Nacht zum 29. März brannte dort bereits ein Eiswagen in der Innenstadt Dessen Besitzer ist den Vizzinis gut bekannt. „Das ist der Django. Wir kennen uns alle seit 25, 30 Jahren“, sagt Teresa Vizzini von der Eisdiele an der Pferdebachstraße in Witten, wo in der Nacht zum 14. Mai zwei Eiswagen in Brand gesetzt wurden, nachdem bereits ein Fahrzeug im März 2018 gebrannt hatte. „Wir haben nie Probleme untereinander gehabt“, sagt die 43-Jährige.
Nach der jüngsten Tat in Hagen-Vorhalle hat sie mit der betroffenen Eishändlerin telefoniert. Die Kollegin namens Maria stehe mit ihrem grünen VW-Bus seit vielen Jahren am Motorradtreff Hohensyburg. „Es war auch für sie unfassbar, wie für die gesamte Eisbranche“, sagt Teresa Vizzini. „Das versteht keiner, was da abgeht. Solche Vorfälle hat es früher nie gegeben.“ Maria seien bereits im Mai an ihrem Wagen alle vier Reifen zerstochen worden, etwa zur gleichen Zeit, als den Vizzinis ihre zwei Eiswagen angezündet wurden.
„29 Jahre ist nichts passiert, nicht mal eine Blume ist kaputtgegangen“
„29 Jahre ist nichts passiert, nicht mal eine Blume ist kaputtgegangen. Und jetzt das alles in drei Wochen“, sagt Maria Cheffa aus Hagen. Sie trifft der Brand ihres Eiswagens mitten in der Hochsaison. „Für uns ist das schlimm. Wir können nicht fahren. Blinker, Licht, Scheibe – vorne ist alles verbrannt“, sagt die 61-Jährige. Und einen neuen Wagen könne sie sich nicht leisten.
„Wer weiß, was dahintersteckt“, fragt sich Teresa Vizzini aus Witten. Fakt ist: Die Stellplätze, wo die Eiswagen stehen, sind heiß begehrt. Auf dem Hohenstein stehen an Sonn- und Feiertagen wie jetzt im Juni bei schönem Wetter bis zu vier Verkaufswagen. Aber kaum jemand will offen den Verdacht äußern, ein Konkurrent könne womöglich etwas mit den Brandstiftungen zu tun haben.
Die Vizzinis haben inzwischen Ersatz für ihre abgebrannten Fahrzeuge gefunden. Ein Kollege hatte ihnen zunächst einen Wagen geliehen, den sie nun ganz übernommen haben und umbauen ließen. Sie lassen sich nicht einschüchtern.