Witten könnte den Zuschlag für eine Psychiatrie bekommen. Der Landrat schaltet sich ein, bittet den NRW-Gesundheitsminister um ein Gespräch.

Keine Frage: Der geplante Psychiatrie-Neubau in Witten berührt die Interessen der Kliniken in den Nachbarstädten, die seit Jahrzehnten psychisch erkrankte Menschen versorgen. Der Landrat schaltet sich ein, weil er von der Herdecker Bürgermeisterin und dem Hattinger Bürgermeister angesprochen wurde. Denn die Kliniken in Herdecke und Niederwenigern wollen künftig mehr Patientenbetten anbieten und sehen ihre Pläne von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann durchkreuzt.

Wünschenswert wäre es, wenn trotz eines Neubaus in Witten – wenn es denn so kommt – die Erweiterungspläne der beiden Krankenhäuser nicht gekippt werden müssten. Denn die dramatische Zunahme psychischer Erkrankungen macht einen Ausbau von stationären und ambulanten Behandlungsangeboten notwendig. Psychische Erkrankungen sind, wie jüngst eine Untersuchung zeigte, die häufigste Ursache für Berufsun­fähigkeit in Deutschland. Betroffenen muss schnell geholfen werden.