Witten. . Hundehalter in Witten haben Angst. Ein Hund soll durch einen Giftköder verendet sein. Ein Vierbeiner, der in Durchholz Gift fraß, wurde gerettet.

Unter Hundebesitzern geht die Angst um. Es seien Köder aufgetaucht, die für die Vierbeiner lebensgefährlich werden können, erzählen Bommeraner, die namentlich nicht genannt werden möchten. Ein Hund ist durch einen Köder zu Tode gekommen. Dessen Besitzer will sich dazu nicht näher äußern. Er sagte nur: „Alles ist schon schlimm genug.“

Auf der Ruhrhöhe in Durchholz fraß ein Hund laut Polizei am 5. Mai einen Giftköder. Ein Tierarzt konnte sein Leben retten. Die Hundebesitzer erstatteten Anzeige gegen Unbekannt. Polizeisprecher Jens Artschwager betont, dass man von den anderen Vorkommnissen keine Kenntnis habe. „Es liegen uns keine weiteren Anzeigen vor.“ Der erste Köder soll – so erzählen es sich Bommeraner – an der Trafostation an der Elberfelder Straße vor dem neuen Wohngebiet Bommeraner Heide von einem Paar gefunden worden sein.

Hund soll jetzt draußen einen Maulkorb tragen

Fest steht: Am 26. April, einem Freitag, landete ein Hundeköder im Garten einer Familie im Bommeraner Ginsterweg, nur wenige Gehminuten von der Elberfelder Straße entfernt. Die Hundebesitzerin möchte anonym bleiben, berichtet aber, was an diesem Abend geschah. „Gegen 19.30 Uhr ist jemand auf unserem Grundstück gewesen. Mein Sohn hat einen Menschen laufen hören. Der Hund hat angeschlagen und gebellt. Dann ist mein Mann nach draußen gegangen.“ Zum Glück habe der Familienhund den Köder – „ein Streifen von einer Salami“ – nicht angerührt. Die Wurst, so schildert es die Frau, habe ausgesehen, als sei sie in eine Flüssigkeit getaucht und danach getrocknet worden. „Wir haben das Stück Salami ans Kreisveterinäramt geschickt, aber noch keine Antwort bekommen, um was es sich handelt.“

Auch andere Hundebesitzer in Bommern seien durch die Vorfälle alarmiert, sagt eine Frau gegenüber der Redaktion, die mit ihrem Vierbeiner auf der Alte Straße Gassi geht. Mit Blick auf ihren Rüden meint sie: „Er ist wachsam, schlägt an, wenn etwas ist, würde er uns auch verteidigen.“ Jetzt müsse sie auf ihren Hund aufpassen. „Wenn ich tagsüber mit ihm gehe, sehe ich, ob er etwas fressen will. Abends, im Dunkeln, aber nicht.“ Daher soll der Hund draußen künftig einen Maulkorb tragen. „Das wird ihm nicht gefallen, aber sicher ist sicher.“

In Heven lag 2017 eine mit Nägeln gespickte Bockwurst

Beim Auftauchen von Hundeködern solle auf jeden Fall die Polizei informiert werden, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager. Denn die Kollegen könnten sich nur um die Sachen kümmern, von denen sie wissen. Im Übrigen könnten Hundeköder auch von kleinen Kindern gefunden werden, die sich diese in den Mund steckten. Könne jemand dingfest gemacht werden, der solche Köder verteile, drohe diesem ein Strafmaß zwischen einer Geld- und einer dreijährigen Haftstrafe. Artschwager: „Das kommt darauf an, um was es sich handelt.“

Im Oktober 2017 war in Heven eine mit Nägeln gespickte Bockwurst in einem Gebüsch am Rande eines Kinderspielplatzes am Steinhügel gefunden worden. Ein Mischlingshund hatte den Köder aufgespürt, zum Glück aber nicht gefressen.

>>> DROHUNG AUS ÄRGER ÜBER „KOT-TRETMINEN“

Im Sommer vergangenen Jahres hatte ein Unbekannter in Oberhausen per Zettel damit gedroht, Hunde vergiften zu wollen – aus Ärger über den Hundekot.

Im März 2018 warnte die Stadt Bochum Hunde- und Katzenbesitzer vor vermeintlichen Giftködern in Hofstede und Wattenscheid.