witten. . Wittens Hardenstein-Gesamtschule nimmt nun doch elf zunächst abgelehnte Geschwisterkinder aus Sprockhövel auf. Die Eltern setzten sich durch.

Die Eltern wussten es schon etwas länger, jetzt ist es auch offiziell. Die Gesamtschule Hardenstein wird nun doch alle elf Geschwisterkinder aus Sprockhövel aufnehmen. Ihre Eltern hatten gegen den zunächst abgelehnten Bescheid erfolgreich Widerspruch eingelegt.

Schulleiter Erwin Eßmann bestätigte die Zusage am Donnerstag (9.5.) gegenüber unserer Redaktion. „Wir gehen in den Klassen jetzt zwar an die Belastungsgrenze. Aber wir machen das noch einmal für die Kinder“, sagte er. Eigentlich war die Schule schon mit 106 Schülern aus Witten „ausgebucht“ gewesen. Deshalb flatterte den Eltern aus Sprockhövel, deren älteren Kinder teilweise schon seit Jahren mit dem Bus nach Vormholz fahren, zunächst für das Geschwisterkind ein ablehnender Bescheid ins Haus.

Vater: Sprockhövel hat keine eigene Gesamtschule

Vater Fabian Raffenberg widerspricht allerdings, wenn es heißt, Sprockhövel habe doch eine eigene Gesamtschule. Die Stadt habe lediglich ein Kontingent für die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule des EN-Kreises in Haßlinghausen, sagt er. Nun, sein Widerspruch und der von zehn anderen Eltern war jedenfalls von Erfolg gekrönt.

Eigentlich sollen inzwischen alle Wittener Kinder in der heimischen Schullandschaft absoluten Vorrang haben, was auch den Segen der Politik gefunden hat. Trotzdem gucken einige an der Holzkampschule abgelehnte Wittener Kinder nun in die Röhre – was allerdings nichts mit den Aufnahmen aus Sprockhövel zu tun habe, wie Direktor Erwin Eßmann betont.

Wittener Schulleiter: An die Kinder denken

Als die Nachrücker aus Annen gemeldet wurden, seien die ursprünglich 106 zur Verfügung stehenden Plätze an der Hardensteinschule schon alle an Wittener vergeben gewesen, sagt Eßmann. Und die Widersprüche aus Sprockhövel lagen wohl auch schon vor. Eltern hatten bereits Anwälte eingeschaltet und sogar mit Klagen gedroht.

Der Direktor betont, dass er sowohl mit den Städten Sprockhövel und Witten als auch mit der Bezirksregierung Rücksprache gehalten habe. Auch das Hardenstein-Kollegium sei sich einig gewesen, noch einmal helfen zu wollen. „Wir denken an die Kinder“, sagt Eßmann. Er hoffe aber, dass es künftig eine Klärung gibt. „Wir brauchen eine klare Entscheidung des Landes“, so der Schulleiter.

Klassengrößen von 29 bis 30 Schülern in Vormholz

Was die Kosten angeht, sei er ganz auf der Seite des Wittener Schuldezernenten Frank Schweppe, der einen entsprechenden Beitrag der Städte fordert, die ihre Schüler nach Witten schnicken. Eßmann: „Sinnvoll wäre es, wenn der Schulträger das Geld kriegt.“

Die Hardensteinschule wird wie geplant vier Eingangsklassen für die nunmehr insgesamt 117 Kinder bilden, die nach den Sommerferien das fünfte Schuljahr besuchen. Die Klassengrößen werden bei 29, 30 Schülern liegen.