Witten. . Fünf neue Stellen benötigt das Wittener Jugendamt. Doch aktuell sind nicht einmal alle Planstellen besetzt. Mitarbeiter sind langzeiterkrankt.

Die personelle Situation im Jugendamt ist weiterhin angespannt – und wird es vorerst bleiben. Fünf zusätzliche Stellen werden laut Amtsleiterin Corinna Lenhardt benötigt, etwa für die Bereiche Unterhaltsvorschuss und wirtschaftliche Jugendhilfe. Eine weitere Stelle im Bereich Trägerangelegenheiten ist in der Prüfung. Verschärft wird die Situation durch Posten, die im aktuellen Stellenplan bereits vorhanden, aber dennoch nicht besetzt sind. Etwa weil der Mitarbeiter langzeiterkrankt ist.

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„Wir werden nicht alle diese Stellen besetzen können“, sagte Kämmerer Matthias Kleinschmidt im Ausschuss für Jugendhilfe und Schule, wo Lenhardt die aktuellen Zahlen vorstellte. „Aber wir fangen da an, wo es wirklich am dringendsten ist.“ Wie etwa im Sachgebiet Elternbeiträge, wo aktuell nur zwei von sechs Stellen besetzt sind. Bereits seit Sommer 2018 muss der Bereich mit nur drei Mitarbeitern auskommen.

Lücke bei Elternbeiträgen schließt sich langsam

Als Folge warten noch heute Eltern, deren Kind im August 2018 in eine Kita gekommen ist, auf ihren Gebührenbescheid. „Diese Lücke werden wir bald schließen können“, sagt Jugendamts-Leiterin Corinna Lenhardt. So kehre im Juni eine Kollegin aus der Elternzeit zurück, im Juli kommt dann ein bislang noch als Auszubildender eingestellter Kollege hinzu, ab nächstem Jahr dann eine Mitarbeiterin, die sich derzeit in der Weiterbildung befindet. Die letzte offene Stelle soll durch eine externe Ausschreibung besetzt werden.

Jugendamts-Leiterin Corinna Lenhardt.
Jugendamts-Leiterin Corinna Lenhardt. © Jürgen Theobald

Auch drei von vier Stellen bei den Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche sind derzeit nicht besetzt. Die entsprechenden Mitarbeiter sind langzeiterkrankt. Daher bleiben derzeit viele Anträge auf Inklusions-Assistenten liegen. „Und wir können nur befristet einstellen, wenn die Abwesenheit planbar ist“, sagt Lenhardt. Was hier nicht der Fall sei.

Einen Stellen-Pool für Vertretungen, wie ihn das Bürgerforum in einem Antrag vorgeschlagen hatte, wird es kurzfristig nicht geben. Zwar stieß die Idee im Ausschuss auf offene Ohren, wurde aber in den Herbst vertagt, wenn der neue Stellenplan diskutiert wird.