Witten. . Der kunstferne Werkstoff Styropor ist für Dieter Ullrich wichtiger Bestandteil seiner Reliefs und Collagen. Das zeigt er jetzt in Haus Herbede.
Kunstwerke aus den vergangenen fünf Jahren präsentiert der Wittener Künstler Dieter Ullrich bis zum 26. Mai in der Galerie Haus Herbede. Folglich trägt die Werkschau auch den schlichten Titel „Arbeiten von 2014 -2019“.
In seiner jüngsten Schaffens-Periode hat Ullrich einen ganze neuen Werkstoff für sich entdeckt – das industrielle Verpackungsmaterial Styropor. Auf der Suche nach „unverbrauchten“ Stoffen für seine künstlerische Ausdrucksform, stieß er zufällig auf dieses kunstferne Produkt. Dieter Ullrich bedient sich oft und gerne der dritten Dimension. „Ich hätte durchaus auch Bildhauer werden können“, meint er augenzwinkernd. „Das habe ich in den Genen – von meinem Großonkel geerbt.“
Vorliebe für die dritte Dimension
Seine heimliche Leidenschaft sind Collagen und Hochreliefs, so genannte Assemblagen. Seine Werke sind nie „kühl und flach“. Er braucht die Räumlichkeit, um den Werken Höhen, Tiefen und auch Leben zu geben. „Das Styropor gibt meiner Vorliebe zur dritten Dimension wunderbare Gestaltungsmöglichkeiten“, erzählt er.
Die Technik hat er sich selbst erarbeitet und verfeinert. Mit einem heißen Draht bringt er die spröden Iso-Platten in Form. „Man kann sie zerschneiden und durchbohren. Oder Spuren, Strukturen, Linien, Vertiefungen oder Höhlen hineingraben. Einzige Voraussetzung – jede Menge Feingefühl“, so Ullrich. So entsteht ein weißes Relief. Das ist quasi das „Gerippe“ seiner Werke.
Vernissage am Sonntag mit dem Künstler
Die Ausstellung „Arbeiten von 2014 bis 2019“ von Dieter Ullrich wird am kommenden Sonntag, 5. Mai, um 11 Uhr in der Galerie Haus Herbede, Von Elverfeldt-Allee 12 eröffnet. Der Künstler wird anwesend sein.
Die Werkschau ist bis zum 26. Mai zu besichtigen. Öffnungszeiten sind Mi, Fr, Sa jeweils von 16 bis 18 Uhr und So von 11 bis 17 Uhr .
Im zweiten Schritt färbt der Künstler die gesamte Platte mit einer dunklen Farbe ein. „Ich arbeite grundsätzlich von schwarz zu hellen Farbtönen. Dadurch erhalten die Vertiefungen die Illusion von Schatten. Und das Motiv wird haptischer, ertastbarer“, verrät Dieter Ullrich im Gespräch.
Ideen findet er im Vorübergehen
Seine Motive und Bildideen findet er oft im Vorbeigehen auf der Straße. Mauern, Stadtlandschaften sind sich oft wiederholende Themen. Aber auch Müllcontainer oder Blätter vor der Haustür inspirieren ihn zu ungewohnten Sichtweisen und außergewöhnlichen Kunstwerken.
Die Ausstellung zeigt auch eine ganze Reihe von neuen „Erinnerungsbildern“. „Es ist wohl ein Phänomen des Alters, dass man sich gerne an Orte, Gebäude und Landschaften erinnert, die man liebt, weil sie einen beeindruckt haben.“ Viele dieser Plätze liegen für Dieter Ullrich in Frankreich.