Witten. . Brigitte (85) und Dieter (83) Schwarz feiern Diamantene Hochzeit. Die beiden haben zu Beginn eine Fernbeziehung geführt – nur über Briefe.
Manches, das sei einfach von Gott befohlen, findet Dieter Schwarz. Ganz sicher auch diese eine zufällige Begegnung bei einem „Heimat-Treffen“ 1956 in Lübeck, die das Leben des frommen Christen schlagartig verändern, erfüllen sollte. Seiner Frau Brigitte war er dort zum ersten Mal begegnet. Für beide war es die klassische Liebe auf den ersten Blick.
Inzwischen sind Brigitte (85) und Dieter (83) Schwarz 60 Jahre gemeinsam durch das Leben gegangen. Am 2. Mai, feiern sie ihre Diamantene Hochzeit im Kreise ihrer Familie und mit vielen langjährigen Freunden. Ihre Liebe zueinander ist im Laufe der Jahrzehnte immer stärker geworden, erzählen sie im Gespräch. Und das Paar ist glücklich wie am Anfang ihrer Ehe.
Aus der Fernbeziehung wurde ein Ehepaar
Im westpreußischen Danzig liegt die Heimat der Jubilare. Sie wuchsen nur neun Kilometer voneinander entfernt auf, liefen sich in ihrer Kindheit und Jugend aber nie über den Weg. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurden sie 1945 aus ihrer Heimat vertrieben – in ganz unterschiedliche Richtungen.
Als sich die beiden 1956 kennenlernten, wohnte Brigitte mit den Eltern in Süddeutschland, später bei Bielefeld. Dieter hingegen in der Ruhrstadt. Kein Telefon, kein Handy. Es blieb nur der Briefkontakt. Glücklicherweise konnte Dieter über eine Tante Brigittes Adresse ausfindig machen. Und mit großem Herzklopfen schrieb er damals einen ersten Brief. Aus einem Brief wurden schließlich ganz viele. Und aus der Fernbeziehung wurde ein glückliches Ehepaar.
Sieben Enkel und sieben Urenkel
Im Mai 1959 traten die Verliebten in Oerlinghausen vor den Traualtar. Später zogen sie in das Haus an der Eichholzstraße in Rüdinghausen, das auch heute noch ihr Zuhause ist. Heute leben dort vier Generationen unter einem Dach. Und alle verstehen sich prächtig.
Das Rezept für 60 Jahre Gemeinsamkeit verraten die Jubilare gerne und augenzwinkernd: „Immer miteinander und füreinander da sein. Viel sprechen und nichts verschweigen.“ Das Zauberwort des Paares lautet „Wir“, nicht „Ich“ – wie es heute allzu häufig üblich sei.
Zeitlebens haben sich der Bauleiter und die Schneiderin nicht nur für ihre Familie, sondern auch für die Kirche und ihre Mitmenschen stark gemacht. Das Jubelpaar wohnt heute selbstständig noch in der eigenen Wohnung. Sie lassen es aus gesundheitlichen Gründen aber langsamer angehen. Eine große Hilfe ist ihnen dabei ihre Familie, worauf sie sehr stolz sind.
Zum Ehrentag gratulieren drei Kinder, sieben Enkel und sieben Urenkel. Der achte Urenkel wird im Sommer erwartet. Gefeiert wird im Partyschiff Kesper, mit selbstgebackener Stachelbeertorte – natürlich mit Stachelbeeren aus dem heimischen Garten.