Witten. . Das Lokal im Stadtbad war ein beliebter Treffpunkt junger Leute. Leser denken wehmütig daran zurück, dass sie dort mit klopfendem Herzen saßen.

Die jungen Leute, die auf dem Rätselbild im Gespräch vertieft waren, trafen sich in einem damals überaus beliebten Treffpunkt – in der Milchbar des Stadtbades an der Gerichtsstraße. Das unverwechselbare Detail waren die Fenster: Sie waren nicht senkrecht, sondern nach außen geneigt. Und das Fenster über dem Haupteingang war zusätzlich noch gerundet.

Die jungen Leute sitzen in der von „Toni Antczak“ geführten Milchbar des 1958 neu erbauten Wittener Hallenbades, die von uns Teenies fast tagtäglich besucht wurde. Wir konnten schwimmen, uns danach in der Milchbar treffen, um uns all den Verlockungen hinzugeben, die junge Leute anzieht: Musik hören, leckere Getränke oder Eis zu uns nehmen und natürlich mit klopfendem Herzen den ein oder anderen Flirt wagen. Es waren andere Zeiten, meine Freunde und ich denken gern und mit ein wenig Wehmut daran zurück. Klaus Gorbahn Unser Rätselfoto: Die fünf jungen Leute (um 1965) saßen in der Milchbar vor dem abgerundeten Fenster, direkt über dem Haupteingang. Foto: Davide Bentivoglio

Das Bild zeigt die ehemalige Milchbar im Wittener Hallenbad, das leider dem Neubau eines Seniorenwohnheims weichen musste. Charly Köster

Schöne Stunden in der Milchbar des mittlerweile abgerissenen Stadtbades. Wenn man genau hinschaut, sieht man die aufwendig gebogene Fensterscheibe gerahmt von einem Stahlrahmen im Hintergrund. Ich habe im Stadtbad bis zum Ende viele Arbeitsstunden für Reparatur und Wartung absolviert. Andreas Weiß

Die Gruppe junger Menschen auf dem Rätselfoto sitzt in der runden Ecke über dem Haupteingang an der Gerichtsstraße. Offensichtlich waren sie schwimmen, denn die junge Dame links hat eindeutig einen noch leicht nassen Haarschopf. Christina Wildvang

Auch ich traf mich gerne mit Freunden nach einer ausgiebigen Schwimmrunde oft noch genau an diesem Tisch. Das gerundete und schräg nach außen geneigte Fenster bot einen schönen Ausblick, der jedoch bei netter und möglichst weiblicher Begleitung weit weniger von Bedeutung war, wie die intensive Unterhaltung der fünf Jugendlichen auf Ihrem Foto beweist, die keinen Blick mehr für die schöne Aussicht hatten. Schade, dass vor rund 15 Jahren kein Geld mehr für das Stadtbad zur Verfügung gestellt werden konnte und es 2005 abgerissen wurde. Manfred W. Schwandt Heute: Zwischen Boecker-Stiftung (vorne) und dem Neubau dahinter befand sich der Eingang des Stadtbades. Foto: Davide Bentivoglio

Ich bin der Meinung, dass der Treffpunkt der fünf jungen Leute bewirtet wurde von Anton Antczak. Im ehemaligen Hallenbad war es für uns jungen Leute wirklich ein schöner Treffpunkt. Leider, leider hat man das Hallenbad abgerissen. Der junge Mann in der Mitte lebt noch in Witten.
Elke Werkmeister

Wir waren da sehr gerne!
Hilkea Machert

In diesem Bad habe ich schwimmen gelernt. Wenn man in die Milchbar wollte, musste man durch die Eingangshalle, die Treppe hinauf und an der Damenumkleide vorbei. Von der Milchbar konnte man durch eine Tür auf einen Balkon gelangen und den Schwimmern zuschauen. Rainer Kracht

Dort traf man/frau sich auch nach der Schule. Da wurde so manche erste Zigarette geraucht, Verabredung getroffen oder Freundschaft geschlossen. Für die Eltern hörte sich dieser Treffpunkt so wunderschön harmlos an wie die abendlichen Partys am Samstag beim Pastor, wo die Crowns, die Kingbeats oder andere Bands spielten. Später wechselten einige dann zum Café Rolfsmeier auf der Ruhrstraße, zum Café Leye auf der Bahnhofstraße oder zum Café Annette an der Johannisstraße. Überall saßen wir – manchmal stundenlang – bei einer Cola, Limo oder bei einem Kaffee. Schöne Erinnerungen! Heidemarie Pfalz

Hallo, das ist doch ganz klar! Wer d a s nicht kennt, hat Witten „verpennt“! Die Milchbar vom Stadtbad! Liebe Grüße an alle, die das noch erleben durften! Helmut Skusa Das Wittener Stadtbad war, Eröffnung 1958, das größte Bauvorhaben nach dem 2. Weltkrieg in Witten. Die Milchbar, die bis zur Schließung mehrere Pächter hatte, befand sich im 1. Obergeschoss mit Blick auf die Gerichtsstraße und die Gerichtsschule. Weitere Informationen finden sich in meinem Buch „Hygiene-Sport-Freizeit“ über die Wittener Bäder.
Fritz Helbert
(Anm. d. Red. Helbert war von 1958 bis 1992 Schwimmmeister)

„Wer die Milchbar nicht kennt ...“

Von der Milchbar hatte man einen direkten Zugang auf einen schönen Balkon und von dort einen herrlichen Ausblick auf das Geschehen im Bad.

Nachdem die Milchbar geschlossen wurde, hat sie viele Jahre leer gestanden. Das Sport- und Bäderamt der Stadt Witten hatte bis 1975 im Stadtbad seine Büros, musste nach der Eingemeindung aus Platzgründen umziehen und wurde im Rathaus der ehemaligen Stadt Herbede untergebracht. Durch die Schließung von Wannenbädern im Wittener Stadtbad Ende der 70er gab es dort wieder Platz. Es wurden zusätzliche Büros geschaffen und die Milchbar hierzu vorübergehend mit einbezogen.

Ich selbst hatte als Mitarbeiter des Sport- und Bäderamtes ab 1980 mehr als zwei Jahre meinen Arbeitsplatz in der Milchbar und somit auch jederzeit einen direkten Zugang auf den schönen Balkon. Rainer Brockhoff