WitTen. . Die IG Bau betont, dass es einen Nachholbedarf bei Altbau-Sanierungen im EN-Kreis gibt. Rund 44.700 Wohngebäude stammten aus der Zeit vor 1979.

Eine fehlende Wanddämmung, nicht isolierte Dächer, alte Fenster: Unsanierte Gebäude lassen nicht nur die Heizkosten steigen, sie belasten auch das Klima. Altbauten drückten auch auf die CO2-Bilanz im Ennepe-Ruhr-Kreis, meint die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau).

Nach Informationen der Gewerkschaft stammen rund 44.700 Wohngebäude aus der Zeit vor 1979. Damit seien 71 Prozent aller Wohnhäuser im Kreis mindestens 40 Jahre alt, so die Bau- und Umweltgewerkschaft, die sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes beruft. Um effektiv etwas für das Klima zu tun, müsse es deutlich mehr energetische Altbausanierungen geben, so die IG Bau Bochum-Dortmund.

„Im Moment steht der Verkehr im Mittelpunkt“

„Wichtig ist dabei, dass Mieter und Eigenheimbesitzer nicht auf den Kosten sitzen bleiben“, betont die Bezirksvorsitzende Gabriele Henter. Zwar dürften Vermieter ab diesem Jahr nur noch acht statt wie bisher elf Prozent der Sanierungskosten auf die Miete umlegen. „Aber für viele Menschen mit niedrigen Einkommen ist auch das zu viel“, meint Henter. Der Staat müsse die Gebäudesanierungen stärker als bisher fördern. Davon sollten nach Ansicht der Gewerkschaft auch Besitzer von Eigenheimen profitieren. Henter: „Im Moment steht der Verkehr im Mittelpunkt der Debatte. Dabei machen Gebäude ein Drittel aller Treibhaus-Emissionen aus.“ Die bisherigen Sanierungsmaßnahmen würden bei weitem nicht ausreichen.

Nach Angaben der staatlichen Förderbank KfW seien im EN-Kreis im vergangenen Jahr 821 Wohneinheiten energetisch saniert worden. Dafür flossen von der KfW Fördermittel in Höhe von 9,2 Millionen Euro. Henter sieht da „viel Luft nach oben“. Denn Nachkriegsbauten lägen beim Energieverbrauch etwa drei Mal so hoch wie Neubauten.