witten. . Erstmals liegen genaue Zahlen vor, in welche Stadtteil Wittens es die Studenten zieht. Es gibt beliebte, aber auch wenig gefragte Stadtteile.

In welche Stadtteile zieht es die Studenten? „Da haben wir lange im Dunkeln gestochert“, sagte Bürgermeisterin Sonja Leidemann in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Wirtschaft und Stadtmarketing. Jetzt liegen der Stadt erstmals genaue Zahlen vor.

Besonders die Studis der Universität Witten/Herdecke zieht es nach dieser Auswertung ins Zentrum der Ruhrstadt. Knapp 80 Prozent von ihnen wohnen in Mitte. Die Studenten der Ruhr-Uni Bochum und der Technischen Universität Dortmund verteilen sich etwas gleichmäßiger über die Stadt. Insgesamt leben 1785 Studenten aller drei Hochschulen in Witten-Mitte. Das ist knapp die Hälfte.

Konzentration auf das Zentrum überrascht

„Diese hohe Konzentration im Zentrum hat mich schon überrascht“, sagt Gerd Germakowsky. Er hat als Leiter der Wittener Statistikstelle die Zahlen von den Universitäten angefordert und ausgewertet. „Besonders das Wiesenviertel mit seinen Kneipen, verschiedenen Aktionen und der guten Infrastruktur scheint attraktiv zu sein“, sagt der Herr der Zahlen.

Insgesamt wohnen 3686 Studierende der Wittener, Bochumer und Dortmunder Universität in Witten. 1933 von ihnen, also über die Hälfte, sind an der Ruhr-Uni in Bochum eingeschrieben. Die Ruhr-Studis zieht es neben den Zentrum auch nach Heven und Herbede. Das liegt wohl an der günstigen Lage. Von Herbede und Heven aus kann man die Hörsäle in Bochum mit dem Fahrrad erreichen, teilweise auch mit Bus und Straßenbahn.

Viele Wittener Studenten noch zuhause gemeldet

603 Wittener studieren an der Dortmunder Uni. Sie zieht es neben Mitte und Annen auch nach Stockum. Dort will von den Studenten der anderen beiden Universitäten kaum jemand wohnen. Doch für Dortmunder Studenten ist die Randlage Stockums perfekt. Sie brauchen mit dem Rad nur eine Viertelstunde von der Haustür bis zum Campus.

Von den aktuell rund 2500 Studis der Privatuniversität Witten/Herdecke hat knapp die Hälfte ihren Wohnsitz in der Ruhrstadt gemeldet. Gerd Germakowsky von der Stadt schätzt, dass es jedoch deutlich mehr sind. „Viele wohnen vielleicht in Witten, sind aber noch bei ihren Eltern in anderen Städten gemeldet.“

Stockum, Rüdinghausen und Bommern weniger gefragt

Die bei den Studenten unbeliebtesten Stadtteile sind laut dieser Auswertung Stockum, Rüdinghausen und Bommern. Dort wohnen jeweils nur 200 Studenten. Annen steht dagegen bei den Studierenden aller drei Unis hoch im Kurs. Der Stadtteil ist mit insgesamt 533 Studenten die zweitbeliebteste Wohngegend nach Mitte. „In Annen lässt es sich auf jeden Fall gut leben – zumindest studitechnisch“, sagt Heiko Kubski, zweiter stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Die erhobenen Zahlen können der Stadt helfen, künftige Projekte wie zum Beispiel Studentenwohnheime besser zu planen.