Witten. . 86 Mängel hat die Polizei bei einem Kleinlaster festgestellt, der auf der Dortmunder Straße gestoppt wurde. Nicht mal der Fahrer war fahrtüchtig.
Man könnte auch von einem fahrenden Schrotthaufen sprechen: Sage und schreibe 86 Mängel wies ein in Osteuropa zugelassener Kleintransporter auf, den die Polizei wie berichtet am Montag (11.3.) im Rahmen einer Großkontrolle in Witten anhielt und sofort stilllegte.
Am Dienstag (12.3.) veröffentlichte die Polizei nun die genauere Schadensliste. Ein Gutachten des TÜV ist allein drei Seiten stark. Unterschieden wird darin in 19 Mängel der Kategorie „verkehrsunsicher“, von denen schon jeder einzelne laut Polizei die Fahrt an Ort und Stelle beendet hätte, in 65 „erhebliche Mängel“, die nur eine Fahrt bis zur nächsten Werkstatt gestattet hätten, und zwei „geringe Beanstandungen“.
Selbst Fremdteile aus dem Baumarkt verbaut
Auf der Hinterachse gab es überhaupt keine Bremswirkung. Sämtliche Lenkungsträger waren ausgeschlagen, so dass der Abriss drohte. Es wurden auch Fremdteile verbaut, selbst aus dem Baumarkt. Der Unterboden war nach Angaben der Verkehrsdirektion komplett durchgerostet und zerfressen. „Eigentlich wäre es einfacher gewesen, zu notieren, was noch in Ordnung ist“, schreibt die Polizei. „Das 17 Jahre alte Fahrzeug sah aus, als hätte es fünf Jahre im Kanal gelegen, so verrostet waren die Fahrzeugteile.“ Nicht einmal die Hupe funktionierte.
In Absprache mit dem Ordnungsamt, das ebenfalls vor Ort war, wurde zunächst die illegal gesammelte Schrottladung, unter anderem alte Ölfilter (gefährlicher Abfall,) entsorgt. Die Stadt Schwelm ordnete die sofortige Zwangsstilllegung des Fahrzeuges an. Die Kennzeichen wurden sichergestellt.
Fahrer (30) stand unter dem Einfluss von Cannabis
Nicht nur das Fahrzeug war fahruntüchtig. Der 30-jährigen Fahrer hing nach Angaben der Beamten apathisch über dem Lenkrad. Er hätte selbst mit einem ordnungsgemäßen Fahrzeug nicht unterwegs sein dürfen. Der Mann stand unter dem Einfluss von Cannabis. Ein Drogenschnelltest verlief positiv.