witten. . Die Fahrradfahrer warten schon sehnsüchtig, dass die Fähre Hardenstein sie übersetzt. Doch es gibt mehrere Gründe, warum sie erst später startet.
Das letzte Traumwochenende mit Sonne ohne Ende hat auch zum ersten Ansturm aufs Ruhrtal geführt. Da sah man schon die ersten Fahrradfahrer, die am Schleusenwärterhäuschen mit der Fähre übersetzen wollten. Doch Pustekuchen. Traumwetter hin, Traumwetter her. Die „Hardenstein“ lichtet erst Ende März den Anker.
Auch das Schleusenwärterhaus ist noch geschlossen. „Wir eröffnen erst, wenn die Fähre wieder fährt. Und das ist am 22. oder 29. März. Denn ohne Fähre funktioniert das Schleusenwärterhaus nicht“, sagt Thomas Strauch von der Wabe, die es betreibt.
Wenn die Fähre in Betrieb ist, kommen die Leute mit ihren Fahrrädern zum Schleusenwärterhaus. Wenn nicht, würden sie per Auto anreisen. „Und da fehlen uns einfach die Parkplätze“, sagt der Wabe-Chef. Anders verhält es sich am Zollhaus, das nicht weit entfernt liegt. Das hat das ganze Jahr über geöffnet, weil man auch drinnen sitzen kann. „Und die Parkplätze liegen gleich vor der Tür“, so Strauch.
Aber warum lässt sich der Start der Fähre Hardenstein nicht auf die gegenwärtig schönen Tage vorziehen, in denen bereits viele Leute mit den Fahrrädern unterwegs sind? „Das hat mehrere Gründe“, sagt Fähre-Kapitän Christoph Heemann. „Wir haben noch keine Betriebserlaubnis. Vor jedem Saisonstart erfolgt eine Überprüfung der Fähre durch den EN-Kreis. Und die findet immer ungefähr eine Woche vor Saisonstart statt.“
Aber der Start erst Ende März habe auch organisatorische Gründe. Heemann: „Unsere Mitarbeiter sind in der Saison sieben Tage die Woche im Einsatz. Deshalb nehmen sie ihre Urlaube jetzt in der fährelosen Zeit.“ Außerdem würden Reparaturen durchgeführt.
Fähre kann bei Hochwasser nicht übersetzen
Und schließlich sei man vom Hochwasser abhängig, sagt der Kapitän der Hardenstein. Christoph Heemann: „Selbst jetzt an den schönen Tagen war das Hochwasser so stark, dass wir nicht hätten fahren können.“ Wabe-Geschäftsführer Thomas Strauch weist darauf hin, dass man die Fähre „nicht einfach aus der Garage wie ein Auto holt. Das ist ein aufwändiges Verfahren“.
Zum Beispiel würden regelmäßig die Batterien geprüft, die die Fähre antreiben. Wenn Zellen kaputt seien, müssten sie ausgetauscht werden. „Die wiegen schon ein paar Tonnen und sind nur mit schwerem Gerät zu heben. Das braucht Vorlauf“, so Strauch.
Das größte Problem sind die Batterien
In dieser Saison waren auch einige Luken undicht. Da wurden undichte Stellen zugeschweißt und mit Gummiringen abgedichtet. Zur Zeit werden die Wasserstandsmelder ausgetauscht. Das sind 15 Stück. Denn das Schiff besteht aus 15 wasserdichten Abteilungen. Aber das größte Problem sind die Batterien.
Die Fähre bekommt in diesem Jahr für über 6000 Euro neue Batteriezellen. Zur Zeit liegt sie noch im Winterquartier in der Schleuse. Oberskipper Heemann: „Aber sobald die Strömung es zulässt und kein weiteres Hochwasser zu erwarten ist, bringen wir sie an den Nachtanleger, wo sie während der Saison liegt.“
Das ist ungefähr 200 Meter ruhraufwärts, wo sich auch die Stromversorgung befindet, an der die Fähre Hardenstein jede Nacht geladen wird. Da werden die Batterien dann ausgetauscht, weil der Kran an der Schleuse nicht nah genug an das Schiff herankommt. Voll geladen, kann es dann Ende März wieder heißen: Leinen los!