Witten. . Das Marien-Hospital bündelt die medizinische Versorgung der Kinder unter einem Dach. Herner Kinderchirurgie hat dafür den Standort gewechselt.
Seit Anfang Januar ist das Kindermedizinische Zentrum am Marien-Hospital komplett. Die Klinik für Kinderchirurgie ist vom Marien-Hospital Herne in die Ruhrstadt gezogen. Damit bündelt die St.-Elisabeth-Gruppe nun die gesamte medizinische Versorgung von Kindern aller Altersstufen an einem Standort – und zwar in Witten.
Die Entscheidung dazu fiel schon Anfang 2014. Nach der Fusion mit dem Herner Krankenhaus war bald klar, dass einer der Standorte dort geschlossen werden sollte. In Börnig gab es Geriatrie und Urologie, diese Abteilungen zogen zum Haupthaus in die Stadtmitte. Übrig blieb die Kinderchirurgie. Rasch war klar, dass sie nach Witten wechseln sollte, um hier ein Zentrum für die Behandlung von Kindern entstehen zu lassen.
Zwei OPs wurden gebaut
Dafür ist die Klinik seit gut anderthalb Jahren umgebaut worden. Abteilungen wurden verlegt, zwei neue OPs und spezielle Aufwachbereiche für Kinder mit begleitenden Eltern eingerichtet, die Stationen erweitert. 15,4 Millionen Euro hat die St.-Elisabeth-Gruppe dafür in die Hand genommen.
Ende vergangenen Jahres war es dann soweit. Die Kinderchirurgie siedelte mit ihren 16 Ärzten und dem kompletten Team von Pflege- und Verwaltungskräften um – auch einige kleine Patienten mussten den Umzug mitmachen. Viel Zeit zum Eingewöhnen gab es nicht: „Die Umzugskarton waren noch nicht ausgepackt, da mussten wir gleich in die Vollen gehen“, sagt der leitende Oberarzt Volker Sander. Aber es habe sich rasch gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen gut funktioniere.
Fusion der Kliniken sei gut und sinnvoll
Sander bezeichnet die Fusion als „gut und sinnvoll“. Bislang sei die Herner Kinderchirurgie immer auf die Zusammenarbeit mit anderen Kliniken angewiesen gewesen. Ohne Pädiatrie – also eine Kinderklinik – im gleichen Haus habe sie „immer auf einem Bein hüpfen“ müssen. „Jetzt haben wir endlich ein zweites Standbein dazubekommen.“ Er hofft, dass sich mit der Zeit in Witten neue, hilfreiche Strukturen entwickeln – etwa eine gemeinsame Sprechstunde von Chirurgen und Geburtshilfe vor Risiko-Entbindungen.
Auch der Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik Dr. Bahman Gharavi und Prof. Sven Schiermeier, Chef der Geburtshilfe, bezeichnen die Zusammenlegung als „Glücksfall“. Viele Erkrankungen oder Fehlbildungen könnten jetzt gemeinsam fachübergreifend unter einem Dach behandelt werden, auch Frühchen müssten für Operationen nicht mehr verlegt und von der Mutter getrennt werden. „Wir sind optimal aufgestellt“, so Schiermeier. „Viel mehr geht nicht.“
Bereits mehr als 1000 Patienten
Rund 2600 stationäre Patienten hatte die Kinderchirurgie in Herne, dazu gut 15.000 ambulante. „Und es sieht nicht so aus, als würden es in Witten weniger“, wagt Sander eine Prognose. Schon jetzt wurde der 1000. Patient gezählt. Der Leitende Oberarzt hofft, dass auch die Herner den Weg nach Witten finden. „Ich wünsche mir, dass die alte Verbundenheit bestehen bleibt.“