witten. . Witten ist im Bereich der Nebenkosten die fünftteuerste Kommune in ganz Deutschland. Besonders schlagen Grundsteuer und Abwasser zu Buche.

In Witten zu wohnen, das muss man sich leisten können. Zumindest, was die Nebenkosten angeht. Denn da liegt die Ruhrstadt auf dem fünftschlechtesten Platz bundesweit.

Das besagt eine Studie, die das Institut der Deutschen Wirtschaft im Auftrag von Haus und Grund erstellt hat. Zugrunde gelegt werden die Kosten einer vierköpfigen Familie, was Abfall, Abwasser und Grundsteuer angeht. Diese drei Posten schlagen in Witten mit 1707 Euro pro Jahr zu Buche. In Regensburg, das die Nebenkosten-Hitliste anführt, sind es fast genau die Hälfte, nämlich 857 Euro.

741 Euro für Grundsteuer

Der Durchschnittswert bei den Nebenkosten liegt bundesweit bei 1303 Euro pro Jahr. NRW liegt im Schnitt höher, nämlich bei 1391 Euro. „Das liegt daran, dass viele NRW-Kommunen einen Nothaushalt haben. Um den auszugleichen, wälzen sie solche Kosten auf die Bürger um“, so die Begründung von Hanno Kempermann, Leiter Branchen und Regionen beim Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln.

Auch in Witten trifft das zu. Das zeigt sich besonders an der Grundsteuer. An dieser Schraube wurde in den letzten Jahren bis zur Schmerzgrenze gedreht. Mit einem Hebesatz von 910 Punkten (741 Euro) liegt Witten auf dem letzten Platz der hundert größten Städte Deutschlands. Zum Vergleich: In Ratingen, der preiswertesten NRW-Städte bei den Nebenkosten, liegt die Grundsteuer gerade mal bei 339 Euro. Das ist Rang drei in Deutschland.

Bei Abfall kostengünstig

Bei Abfall ist Witten relativ kostengünstig. Da zahlt eine vierköpfige Musterfamilie pro Jahr 224 Euro. Das ist Rang 24 im bundesweiten Vergleich.

Dagegen sind die Abwasserkosten in der Ruhrstadt recht hoch. Sie liegen bei 712 Euro. Preistreiber ist dabei das Schmutzwasser, das mit 2,39 Euro pro Kubikmeter zu Buche schlägt. Bundesweit liegt der Mittelwert bei 2,02 Euro. Auch geografische Gründe sind nicht zu vernachlässigen. Witten ist relativ hügelig, so dass mehrfach gepumpt werden muss. Außerdem ist es nicht so dicht besiedelt, so dass relativ viel Rohr für vergleichsweise wenige Einwohner benötigt wird. Und so ein Rohrsystem will erstmal unterhalten sein.

Auch im Vergleich mit seinen Nachbarstädten hat Witten bei Abwasser und Grundsteuer das Nachsehen. In Dortmund liegen die Abwasserkosten für den Musterhaushalt bei 540 Euro, die Grundsteuer bei 517 Euro. In Bochum bei 544 bzw. 546 Euro. Beide Städte liegen damit unter dem Grundsteuer-Mittelwert, der bei 555 Punkten liegt. Lediglich beim Abfall hat Witten im Vergleich zu den Nachbarn die besseren. Karten. Denn dort liegen die Kosten in Bochum bei 285 Euro, in Dortmund bei 350 Euro. Wie es noch besser geht, zeigt wiederum der NRW-Spitzenreiter Ratingen mit 172 Euro.