Witten. . Drei Schülerinnen der Hardenstein-Schule haben beim Planspiel Börse gewonnen. Weil sie weniger Verluste machten als die anderen Teilnehmer.
Diesmal hatten es die Schüler und Azubis beim „Planspiel Börse“ wirklich nicht leicht. Brexit, Handelskonflikte und ein Rückgang der Konjunktur ließen im letzten Jahr die Aktienkurse fallen. Keine der 60 teilnehmenden Gruppen aus Witten konnte ihr fiktives Startguthaben von 50.000 Euro vermehren.
Gewonnen haben deshalb nicht diejenigen mit den meisten Gewinnen, sondern die mit den wenigsten Verlusten. Das war beim 36. „Planspiel Börse“ das Team der „Hardenstein-Chicks“, bestehend aus Meira Hirschmann, Leonie Baumann und Mira Müllers.
Leichte Gewinne mit Amazon
Von September bis Oktober jonglierten sie vorsichtig mit ihrem Guthaben. Die Abiturientinnen machten mit der Netflix-Aktie Verluste, dafür leichte Gewinne mit Amazon. Am Ende schauten die drei auf einen Kontostand von 49 924 Euro. Damit lagen sie nur 76 Euro unter dem Startwert und sicherten sich so den ersten Platz.
„Ihr habt in kleinen Stückzahlen gehandelt. Das hat sich in diesem Jahr ausgezahlt“, so Jürgen Meyer, Abteilungsleiter für Vermögensmanagement der Sparkasse. Er überreicht den Schülerinnen einen Umschlag mit 300 Euro Siegprämie.
Spannende Zusammenhänge
„Wir haben erstmal ruhig beobachtet, wie sich der Markt entwickelt und sind gegen Ende aktiv geworden“, verrät Meira Hirschmann. Vor dem Planspiel kannte sich keines der drei Mädchen mit den Spielregeln der Börse aus. „Es war spannend zu sehen, wie alles zusammenhängt“, sagt Mira Müllers. Als zum Beispiel die Medien vom Streik der DHL-Mitarbeiter berichtete, sei die Aktie der Deutschen Post direkt gefallen.
Eine ganz andere Taktik als die Hardenstein-Schülerinnen verfolgten die Jungs aus dem Team „BBM“ der Otto-Schott-Realschule. „Wir haben einfach erst mal losgeballert“, sagt einer der Schüler. Dabei hatten sie mal Glück und mal Pech. Am Ende stand ein kleiner Verlust von 220 Euro. Damit belegten sie den dritten Platz.
Schlechtestes Quartal an der Börse seit elf Jahren
Etwas ärgern sich die Schott-Schüler aber schon. Denn bis Dezember lagen sie noch auf Platz eins der Wittener Rangliste. Den zweiten Platz holten sich die „Chopsticks“ von der Otto-Schott-Realschule. Die drei Schüler machten nur 20 Euro weniger Verlust als die Jungs von Platz drei.
Simulierter Wertpapierhandel läuft seit 1983
Am 26. September 2018 starteten gut 60 Wittener Schülerteams in die rund elfwöchige Spielzeit des Planspiels Börse. Für die Teams galt es, die jeweils 50.000 Euro Spielkapital möglichst erfolgreich und nachhaltig anzulegen.
Bei dem Online-Wettbewerb handeln die Schüler mit den Kursen realer Börsenplätze. Der simulierte Wertpapierhandel soll wirtschaftliche Grundkenntnisse vermitteln. Das Planspiel wird seit 1983 europaweit von den Sparkassen durchgeführt.
„Insgesamt sind die Ergebnisse aller Ehre wert“, sagt Börsenprofi Meyer. Deutschlandweit konnten nur sieben Prozent der 25.000 Spielgruppen mit einem positiven Wert abschließen. Das liegt aber nicht am fehlenden Geschick der Schüler. „Es war das schlechteste vierte Quartal seit der Pleite von Lehman Brothers vor elf Jahren.“
Gewinne für die Abi-Kasse
Eine besondere Auszeichnung darf das Team „Straßenbande der HSGE“ mit nach Hause nehmen. Sie punkteten in Sachen Nachhaltigkeit und erhielten vom Sparkassenverband Westfalen Lippe eine Prämie von 400 Euro. „Wir haben vorher gar nichts mit der Börse am Hut gehabt“, sagt Danny Kranz. Der 19-Jährige und seine Teamkollegen hatten mit der Tesla-Aktie einen Glücksgriff gemacht. Darüber darf sich ihr ganzer Jahrgang freuen: Sowohl die „Chicks“ als auch die „Straßenbande“ der Hardenstein-Gesamtschule spenden ihre Gewinne für die Abi-Kasse.